Self-publishing – Wovon leben Autoren eigentlich?

 Self-publishing ist keine Erfindung der Internet-Generation, aber die neuen Technologien machen es leichter denn je, ohne Verlag Bücher zu publizieren.

Der Ruf des Self-publishing ist nach wie vor nicht gut. Wenn alle Argumente dagegen, etwa schlechte Qualität von Inhalt, Lektorat, Design, Druck und Konversion, vorgebracht worden sind, bleibt immer noch die Frage nach dem Einkommen der Autoren.

Jürgen Priewe - Fotoalia.com

Jürgen Priewe – Fotoalia.com

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Kürzlich veröffentlichte der australische Autorendienstleister Taleist die weltweit erste Studie zum Self-publishing „Not a Gold Rush“. Über diese Studie habe ich hier bereits gepostet. Eines der am meisten zitierten Ergebnisse war das durchschnittliche Einkommen im Jahr 2011. Dies belief sich gerechnet auf die knapp tausend Teilnehmer auf 10.000 US-Dollar.

Buchreport.de schrieb dazu am 24.05.2012:

Doch das Gros der Autoren, die auf eigene Faust publizieren, kann vom Schreiben nicht leben, zeigt eine aktuelle Studie. (…)

  • Rund die Hälfte der Autoren hätten weniger als 500 Dollar im vergangenen Jahr verdient.
  • Durchschnittlich hätten die Schriftsteller etwa 10.000 Dollar pro Jahr eingenommen.

Das daraus zu ziehende Fazit liegt auf der Hand: Autoren, die sich und ihre Werke einem traditionellen Verlagshaus anvertrauen, verdienen mehr.

Leander Wattig stellt dem in seinem Post „Self-Publishing-Erfolge werden kleingeredet – oft ohne sie in Relation zum Status quo des Buchmarkts zu setzen“ Zahlen zum Einkommen von Autoren mit traditionellen Verlagsverträgen gegenüber.

Dabei zitiert er u. a. Zahlen der Künstler-Sozial-Versicherung. Danach verdienten im Bereich Wort die Versicherten durchschnittlich 16.983 Euro, wobei die Unter-30-Jährigen durchschnittliche nur 14.348 Euro verdienten.

Das ist zwar mehr als das Durchschnittseinkommen der von Taleist befragten Autoren im Self-publishing, berechnet sich aber aus der Gesamtheit der Versicherten, während Taleist nur knapp tausend Personen befragte. Eine größere Stichprobe hätte andere Zahlen liefern können.

Hinzu kommt, wie Leander Wattig bemerkt, dass das Publizieren von E-Books erst in jüngster Zeit allen Interessierten offensteht.

Dafür dass das Medium E-Book noch nicht den Grad der Akzeptanz wie das gedruckte Buch erreicht hat, sind die Durchschnittseinkommen in Self-publishing und traditionellem Verlag erstaunlich und erfreulich nah beisammen.

Wie erklären Sie sich den schlechten Ruf des Self-publishing? Warum wird in Deutschland der englische Ausdruck verwendet?

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