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25. November: internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen

Dieser Tag passt zur Veröffentlichung meines neuen Buches Internationaler Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen ausgerufen. Er geht zurück auf die Ermordung der Schwestern Mirabel in der Dominikanischen Republik. Die drei politischen Aktivistinnen waren 1960 durch Militärangehörige des damaligen Diktators Trujillo verschleppt und getötet worden. Bereits 1981 riefen lateinamerikanische und karibische Feministinnen den 25. November zum Gedenktag für Opfer von Gewalt gegen Frauen aus.

Gewalt gegen Frauen ist in allen Ländern, Kulturen und Religionen verbreitet. Der Frauennotruf Frankfurt hat hier eine Zusammenfassung einer Studie von 2005, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegeben wurde. Danach haben 40% der in Deutschland lebenden Frauen nach ihrem sechzehnten Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt, 42% haben psychische Gewalt, beispielsweise durch Einschüchterung oder Verleumdung, erlebt.

Auch die Publikation Mehr Schutz bei häuslicher Gewalt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Bundesministeriums für Justiz aus dem Jahr 2010 weist unter Berufung auf die gleiche Studie darauf hin, dass 25% der in Deutschland lebenden Frauen Gewalt in der Beziehung erlebt haben.

Gewalt ist ein erregendes Thema. Medien nutzen es, um Leser und Zuschauer zu gewinnen, Autoren ebenfalls. Gewalt ist auch gut geeignet, um Blicke der Bevölkerung zu lenken. So war man in Deutschland im Bosnienkrieg sehr gut über die Massenvergewaltigungen informiert, übersieht jedoch die noch dramatischere aktuelle Situation im Kongo. Dabei wird, wahrscheinlich unbeabsichtigt, Gewalt gegen Frauen gerne zum Problem anderer Länder und Kulturen, etwa bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Der kleine Hinweis am Ende des Textes auf die Situation in Deutschland dürfte meist überlesen werden.

Das ist umso bedauerlicher, als dass die Aufmerksamkeit für die Situation in Deutschland geschwächt und gleichzeitig kanalisiert wird. Von Opfern und Tätern existieren bei den Menschen Vorstellungen hinsichtlich Herkunft, Bildung, Alter und Lebenssituation. Die Studien belegen diese zum Teil, teilweise widerlegen sie sie jedoch auch. Was Studien festhalten, spielt eine relativ untergeordnete Rolle, wenn bestimmte Reizworte aus dem Spektrum Gewalt benutzt werden, um Teile der Bevölkerung gegeneinander auszuspielen. Dies geht meist zu Lasten der Frauen, die neben ihrer körperlichen und seelischen Unversehrtheit durch die Festschreibung auf die Opferrolle auch ihre Persönlichkeit verlieren.

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