Leseprobe „Ad Enum – Unter blutiger Erde“

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Anno 199 n. Chr.,
(römische Provinz Raetien / Alpenvorland)

Das kleine Mädchen wird von ihrem Stiefbruder am hellroten Zopf gezogen. Schrill schreit es auf. Es weiß, es ist anders als ihr Stiefbruder. Die Stiefeltern gaben dem Waisenkind den Namen Silva, „Wald“, denn dort wurde es aufgelesen. Sie sind römische Bürger, die Silva beschützen, seit sie ihre Familie, einen Stamm der Kelten, durch brandschatzende Barbaren verlor. Wegen ihrer keltisch-hellen Haut und den rostroten Haaren wird Silva von den anderen Kindern oft geneckt.

Manchmal, wenn sie sich nachts wegen der Hänseleien in den Schlaf weint, sieht sie fremdartige Bilder in ihrem Kopf. Menschen, die sich mit Flügeln von Bergen stürzen, in einer fernen Welt weit nach ihrer Zeit. Pferdelose Gefährte, mit denen die Menschen sich bewegen ohne sich anzustrengen, ziehen über weite Straßen. Instinktiv weiß sie, die Gabe des Sehens wird ihr Schicksal bestimmen – und sie erschrickt bei dem Gedanken. Doch nicht mehr lange, und man wird sie „Divina“, „Seherin“ nennen, und den Respekt ihrer römischen Mitmenschen erlangen.

Als es eines Tages soweit ist, weissagt sie:

„Nie wird enden, dass die Äcker getränkt werden von Menschenblut …“

*

1. (Heute) Fundsache

An Rosenheims nördlichem Stadtrand blies ein strammer Wind. Michael versuchte, den geliehenen Gleitschirm am Boden zu bändigen. Sein Sportsfreund Erich hatte ihn überredet, er könnte es doch mal mit dem Schirm versuchen. Eigentlich war Michael seinen Flugdrachen gewohnt, mit dem er oft vom Rosenheimer Hausberg, der Hochries, abhob. Mit dem Drachen hatte er sich bei seinen ersten Übungen am Berg weitaus weniger geplagt, als mit dem Schirm auf dieser ebenen und freien Wiese kurz vor Westerndorf St. Peter. Wenn das Ding sich weiter so widerspenstig verhielt, ließ er den Schmarren wieder bleiben. Seine ungeschickten Manöver an diesem luftigen Frühlingstag hatten vorhin schon ein paar Schulkinder zum Lachen gebracht. Soweit kam es noch, dass er sich von Kids auslachen lassen musste. Michael hatte mit den Leinen des Schirms alle Hände voll zu tun und dem Geschehen auf der Nachbarwiese bis jetzt kaum Aufmerksamkeit geschenkt.

Michael Warthens, der seit gut einem Jahr als Privatdetektiv arbeitete, wusste, der Grund dort drüben gehörte Thomas Hauser, einem Bauern aus Westerndorf, den er aus seiner Jugendzeit kannte. Mitten in der Wiese neben Bauer Hausers Traktor parkten zwei Streifenwagen der Polizei. Zwei Herren in Zivil und zwei in Uniformen redeten mit Hauser.

Michael konnte seine Neugier kaum besser zügeln als den Gleitschirm. Er schnürte den Schirm dilettantisch zu einem unförmigen Paket zusammen, ließ es im Gras liegen, zog den Reißverschluss seines Overalls bis zum Kragen zu, und schlenderte wie beiläufig über einen schmalen Feldweg zu Thomas Hauser und den Polizisten hinüber.

Während er sich bewusst Zeit ließ, damit niemand der Herren auf die Idee kam, er wäre übermäßig interessiert an dem merkwürdigen Umstand, ein Bauer brauche beim Pflügen die Hilfe der Polizei, fuhr ihm der nach Regen riechende, böige Wind unangenehm in die Haare. Die seit einer Woche mit frühlingshafter Wucht aufgeschossenen Grashalme unter Michaels Füßen reichten schon fast bis zu seinen Waden. Ihr Duft erinnerte ihn an die warmen Frühlingstage, an denen er hier draußen als Bub herumgetollt und durchs frische Gras geschlichen und gekrochen war, dass seine Mutter ihn zuhause wegen der Grasflecken auf seiner Hose heftig geschimpft hatte. Als wäre es gestern gewesen …

Die Kulisse mit dem Turm der etwas weiter entfernten Kirche St. Peter im Hintergrund zeigte heute ein anderes Bild als damals, mit sehr viel mehr Verkehr auf den Zufahrtsstraßen nach Rosenheim, die den vor Jahrzehnten zu Rosenheim eingemeindeten Ort durchschnitten, mit mehr Häusern, dafür weniger Bäumen und allerhand Hunde-Gassigängern. Wenn er nach Nordwesten schaute, aufs freie Feld, sah alles noch ein wenig wie früher aus – mit einem stehenden Traktor. Nur die Polizeifahrzeuge störten die trügerische Idylle. Inmitten eines tennisplatzgroßen Rechtecks, das mit im Wind flatternden Bändern abgesperrt worden war, sprach einer der Polizisten ein paar Worte zu Thomas Hauser. In einigen Schritten Abstand hatte Thomas seinen alten Traktor samt Pflugscharen geparkt. Parallel zur Zugmaschine war ein Streifenwagen mit dem Vorderreifen in eine Furche eingesunken. Im Moment versuchten zwei Beamte, ihn wieder flott zu kriegen.

Jetzt erkannte Michael auch Herrn Obermeier, einen Kriminalhauptkommissar. Michael konnte sich nicht mehr zurückhalten. Was war da los?

Er hörte eben noch, wie Hauser erklärte, er würde die Wiese da zum ersten Mal umpflügen, und Mais wollte er anbauen, für Biogas – und schon hatte ihn Obermeier entdeckt.

Michael tat so, als sehe er den Kommissar erst jetzt. Im Herbst des Vorjahres hatten sie bereits miteinander zu tun gehabt.

„Und der Herr Kommissar ist ja auch da!“, tat er überrascht. „Was ist denn los?“

Obermeier atmete tief ein. Sehr tief.

„Herr Warthens. Immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort, was?“

Das zielte auf seinen letzten Fall, an dem Michael maßgeblich zur Aufklärung beigetragen hatte.

„Richtig. Aber das ist jetzt wirklich nur ein Zufall!“ Beschwichtigend hob Michael die Hand.

Thomas Hauser erkannte seinen Jugendfreund Michael nach einer Denksekunde. Toms und Michaels Väter waren zu ihren Lebzeiten gute Bekannte gewesen. Michael hatte als kleines Kind herrliche Sommertage auf dem Hof verbracht. Die beiden gleichaltrigen Thomas und Michael hatten als fünfjährige Zwergerl aufgeregt gackernde Hühner über den Hof gejagt, und danach von Toms Oma heftig den Kopf gewaschen bekommen. Schließlich war sie als sogenannte „Austragbäuerin“ – die Bäuerin im Ruhestand – für das Kleinvieh zuständig gewesen. Im Alter von vierzehn oder fünfzehn Jahren war Michaels Kontakt zu Tom abgebrochen. Er erfuhr nie den Grund.

Nach der Schulzeit trafen sie sich selten, und nur noch zufällig. Tom war also im selben Alter wie Michael, ein später Fünfziger.

„Michi? Was machst ’n du da?“

„Einen Spaziergang.“, log er und sagte mehr im Scherz: „Haben s’ vielleicht eine Leich’ gefunden, auf deinem Grund?“

Tom schaute Michael an, als sei der nicht ganz gescheit. Michael bemerkte, wie nervös Tom war, durcheinander, mit zitternden Nasenflügeln und von einem Bein aufs andere steigend, als wollte er im nächsten Moment einfach nur losrennen. Weg von hier!

Er riss sich zusammen und klärte Michael auf: „Sozusagen, ja. Ich bin mit ’m Bulldog drüber. Der Pflug hat’s rausg’holt, das … ach was, i hoff bloß, es ist net wieder mal was Römisches! Ein Schädel diesmal. Nix Genaues weiß man nicht.“

Tom sah wie abwesend an Michael vorbei und machte dabei ein Gesicht wie bei einer Beerdigung.

Obermeier räusperte sich unbehaglich und sah Tom an, als würde er ihm gleich einen Maulkorb anlegen müssen.

Michael machte ein bedauerndes „Oh!“ Er erinnerte sich vage an das baurechtliche Drama um die historische Fundstelle, als Tom und er noch Jugendliche waren. Ganz Westerndorf St. Peter sei wieder fest in römischer Hand, hatte der alte Hauser geschimpft.

Ein dritter Polizeiwagen rollte holpernd heran, ein Kombi. Zwei Beamte stiegen aus und entnahmen dem Laderaum weiße Schutzanzüge und Gummistiefel. Routiniert streiften sie sich Latexhandschuhe über die Hände. Spurensicherer, erkannte Michael. Interessante Spuren, erinnerte sich Michael, hatte man auf Toms Grund schon Jahre zuvor gefunden – allerdings keine, die für die Kripo interessant gewesen waren, sondern für Archäologen.

Während die Spusi ihre Arbeit aufnahm, notierte sich ein Beamter Hausers Personalien. Obermeier und Michael sahen aneinander vorbei. Dem Kommissar passte der Umstand, schon wieder „den Warthens“ bei einem Einsatz dabei zu haben, offensichtlich gar nicht.

*

Einer der Beamten in weißen Overalls, die sich um die Fundstelle kümmerten, stapfte nach nur ein paar Minuten Suche mit einem durchsichtigen Plastikbeutel in der Hand auf Obermeier zu.

„Das lag einen halben Meter neben dem Schädel und einem vermutlichen Schlüsselbein in der Furche, die der Herr da“, er sah Hauser an, „gezogen hat. Wie’s aussieht antik, römisch wahrscheinlich!“

Im Beutel steckte eine kleine rostrote, schmutzige Scheibe.

Obermeiers Wangen, von einem Spinnennetz aus Äderchen durchzogen, röteten sich deutlich.

„Das kann also bedeuten, dass auch der Schädelknochen von einem Römer stammt?“, fragte der Kommissar mit glasschneidendem Ton.

Ohne Worte präsentierte der Mann von der Spurensicherung einen zweiten Beutel, Inhalt: ebenfalls eine Münze mit dem Profil eines Mannes und einer römischen Zahl als Prägung.

Bauer Hauser fasste sich an die Stirn. Musste er nun doch um sein Feld fürchten?

Obermeier atmete hörbar ein und aus, als käme ein Haufen Arbeit auf ihn zu.

„Na dann.“

Der Kommissar winkte einen der Beamten in Uniform zu sich.

„Allmächt na!“ Obermeier konnte seine fränkischen Wurzeln sprachlich nicht verbergen. „Veranlassen Sie alles Notwendige. Sie wissen schon: Fundortabsicherung, Landesamt für Dingsbums – äh Denkmalpflege, und die Forensik hinzuziehen. Eventuell Bundespolizei. Das ganze Theater halt. Ach ja, und ab sofort nix mehr anfassen, egal ob’s ein Römer, Rosenheimer oder der Nikolaus selber ist!“

*

2. Ende einer Feldbestellung

Hauser stöhnte auf wie ein kranker Stier. Mit dem Mais habe er heuer fest gerechnet, jammerte er, und er hätte bereits eine Abnahmegarantie vom Biogasbetrieb gehabt.

„Sie sehen“, sagte Obermeier missmutig zu Michael, „für Sie gibt’s hier nichts, was Sie interessieren müsste. Haben Sie gerade keine Aufträge, Herr Detektiv?“

Tatsächlich gingen die Geschäfte dürftig, mal abgesehen von einem eifersüchtigen Ehepaar, das ihn unabhängig voneinander beauftragt hatte, den jeweils anderen der Untreue zu überführen. Offenbar ging es dabei um viel Geld, Scheidungsgründe und andere Nettigkeiten, die das Leben ach so angenehm gestalten. Michael war’s wurscht, solange jeder ordentlich bezahlte.

Tom starrte Michael mit offenem Mund an.

„Detektiv?“.

Michael nickte und hob gleichzeitig seine Schultern, was aussah wie „entschuldige bitte, aber es ist so“. Laut sagte er: „Privatdetektiv. Mit Lizenz.“

In Toms Kopf schien etwas fieberhaft zu arbeiten. Er schob Michael zur Seite, weg vom säuerlich dreinblickenden Obermeier.

Tom stellte seinen linken Fuß auf einen grauen Stein, der wie ein seltener Meteorit völlig allein im weiten Umkreis aus dem Boden ragte. Michael erinnerte sich, dass dieser Stein die Spitze eines Findlings war, also eines Steins, der von einem Gletscher während der letzten Eiszeit aus dem Inntal transportiert und nach dem Abschmelzen der Eismasse hier liegen geblieben war. Nun waren undeutliche Zahlen und Buchstaben darauf eingraviert. Der Fels diente einst – oder jetzt noch – als natürlicher Grenzstein oder Feldmarkierung.

Tom schniefte auf und klang ein wenig unsicher: „Ich hab dich schon verstanden. Also warst du das, mit dem Mord am Stadtrat und so, letztes Jahr …?“

„Ich war’s nicht.“ Michael grinste fast verlegen. „Aber in der Zeitung hast du wahrscheinlich gelesen, dass ich bei der Aufklärung dabei war. Der Kommissar Obermeier übrigens auch.“

„Im Fernsehen hab ich’s gesehen“, berichtigte Tom. Er wirkte jetzt noch aufgeregter, als kurz zuvor während Obermeiers Ausführungen über die Folgen seines Funds. Nicht zornig, eher zappelig wie ein Kind kurz vor der Bescherung.

„Hör mal, Michi“, flüsterte er so leise in den Wind, dass Michael schon sehr genau hinhören musste, „als ich den Schädel da liegen sah, hab ich befürchtet, dass das jemand anders sein könnte. Kein Römer, verstehst du.“

Michael nickte stumm. Schnell realisierte er, was Tom damit gemeint haben könnte. Ein wenig erschrocken schaute er Tom in die Augen, die eine – Michael fand nur ein Wort dafür: Scheißangst – ausdrückten.

Da die Polizei in der Nähe war, sagte er Michael nur Dinge, wie: er hätte sich eigentlich geschworen, wenn er in seinem Boden je wieder einen Tonscherben oder auch nur annähernd Vergleichbares in seiner Erde fände, er würde alles sofort unterpflügen.

Michael wusste, vor vierzig Jahren hatte man an anderer Stelle auf seinem Gelände die Überreste einer antiken römischen Töpferwerkstatt ausgegraben. Bis Thomas Hausers Vater dann endlich mit dem Bau eines Wohnhauses beginnen konnte, waren Jahre vergangen und seine Eltern fast bankrott. Ewig auf die Feldbestellung warten zu müssen, bis die Leute vom Landesamt für Denkmalpflege abgezogen waren, das befürchtete Hauser wohl nun wieder. Nur, diesmal waren keine Brennöfen oder Tonscherben ans Tageslicht getreten. Jemand hatte seinen seit Jahren brachliegenden Acker als Entsorgungshof für eine Leiche benutzt – wie es aussah, zwar eine antike, aber da sei noch was …

„Erklär ’s mir mal genauer.“

„Nicht hier.“, raunte er und schickte dem zehn Schritte entfernt stehenden Kommissar ein gequältes Lächeln hinüber.

„Kommst halt nachher zu mir auf ’n Hof – wenn du Zeit hast?“

„Okay.“ Michael kniff die Lippen zusammen. Es war besser, vorerst wieder von hier zu verschwinden. Obermeier war, wie Michael befürchtete, sowieso drauf und dran, ihn des Fund- oder Tatorts zu verweisen.

Er holte das Gleitschirmpaket und warf es in seinen Smart, den er am Wiesenrand abgestellt hatte. Die Freude über das Wiedersehen mit Tom hatte nur kurz angehalten. Er fühlte sich unbehaglich, als hätte er eine Art Vorahnung. Aber für Ahnungen und Vorausblicke, dachte er grimmig, ist jemand anderes in meinem Dunstkreis zuständig.

*

3. Check-up

Conny Linden war Michaels erste Liebe zu Schulzeiten. Lange hatten sie sich aus den Augen verloren, bis Michaels Ermittlungen wegen mysteriöser Morde an ehemaligen Klassenkameraden sie wieder zusammen geführt hatten. Im letzten Herbst war das gewesen, und mit ihrer Eigenschaft als Lebensberaterin mit Hang zur Esoterik hatte sie ihn bei dem Fall unterstützt. Weiterhin war ihre Freundschaft rein platonisch geblieben.

Den Winter über hatte Michael die paar gemeinsamen Momente genossen, während denen sie über Gott und die Welt, und natürlich über seinen letzten Fall geredet hatten. Und Connys „Tee“, von dem er nie genau wusste, was sie da alles an legalem und illegalem Material hineinzauberte, hatte zur Behaglichkeit in ihrem Haus erheblich beigetragen.

Seit drei Wochen war Conny nun zu Besuch bei ihrem Sohn, der von München nach Tübingen gezogen war und dort studierte.

Connys Fähigkeiten, ob sie nun tatsächlich esoterischer Natur waren, oder einfach auf gesundem Menschenverstand basierten, hätte er jetzt gut gebrauchen können. In zwei Stunden wollte Michael sich mit Thomas Hauser treffen. Wegen der Art und Weise, wie Tom auf Michaels Detektiv-Titel reagiert hatte, durfte es sich dabei kaum um eine Lappalie handeln.

Durchs Fenster blies ein schlagartig kalter Wind, und Michael verriegelte es kurz entschlossen. Von wegen „Frühling“. Er setzte sich vor den PC, stellte seine Füße auf den unförmigen Gleitschirmballen unter dem Schreibtisch und klickte Connys Website an. Orange. Wie jedes Mal war Michael fasziniert von ihrem geheimnisvollen Lächeln auf dem Homepagefoto. Ihre rötlich schimmernden, schulterlangen Haare dufteten „in echt“ meist nach Heublumen – zumindest, wenn er ihr so nahe kam, dass seine Nase diesen Geruch wahrnehmen konnte. Am oberen Rand der Startseite lief eine Nachricht durch, in der Conny ihre Kunden um Verständnis für ihre Abwesenheit bat.

„Die werden mal eine Zeit lang ohne Connys Glaskugeln auskommen“, sagte Michael laut vor sich hin. Ab Freitag sei sie voraussichtlich wieder über die üblichen Kontaktwege zu erreichen. Heute war Dienstag. Michael ächzte wie ein alter Deckenbalken. Aber er hatte ja ihre Handynummer, die geheime, für Kunden unsichtbare Zahlenfolge. Er hatte sie als Kurzwahl eingespeichert, wählte, und erwischte ihre Mailbox. Nein, drauf sprechen würde er nicht.

Beleidigt googelte er Thomas Hauser, filterte Fußballer, Skirennläufer und diverse Ärzte mit demselben Namen heraus und grenzte ihn auf „Rosenheim“ ein. Außer ein paar Einträgen eines Tischtennisvereins, bei dem Tom vor Jahren mal Vereinsmeister geworden war, kam nicht viel dabei heraus. Doch: Mitglied im Bauernverband war er, wenigstens bis 1995. Auch nicht erhellend. Also fuhr er besser gleich zu Tom. (…)

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