Seit 2000 begehen wir an jedem 26. April den Welttag des geistigen Eigentums. Der von der UNESCO angeregte Tag will den Menschen bewusst machen, wie wichtig Kreativität und der Wert geistigen Eigentums sind.
Gibt man „Welttag des geistigen Eigentums“ als Suchbegriff in Suchmaschinen ein, so erscheinen vor allem Hinweise auf Anwälte mit Schwerpunkt Patentrecht, Vereinigungen der Wirtschaft und der Industrie, auch der kreativen Industrien. Das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz versprach 2014, kulturelle Vielfalt und Ideen auch im Internet zu schützen:
Wir werden das Urheberrecht deshalb weiterentwickeln, um es an die Erfordernisse und Herausforderungen des digitalen Zeitalters anzupassen. Ziel ist ein fairer Ausgleich von Interessen von Rechteinhabern, Verwertern und Nutzern geschützter Inhalte. Wir werden dazu mit den Beteiligten in einen Dialog treten. Als ersten Schritt werden wir Künstler und Kreative zu Gesprächen einladen.
Die Art der Hauptmeldungen zeigt, wie sehr der finanzielle Aspekt im Vordergrund steht. Das sollte nicht überraschen, schließlich möchten wir alle von dem leben können, was wir schaffen.
Ist es aber das Internet als solches, das das geistige Eigentum und die gerechte Vergütung der Urheberschaft bedroht? Oder sind es Haltungen und Strukturen, die schon vorher bestanden und durch das Internet verstärkt werden? Und: Führt die Diskussion, wie sie derzeit geführt wird, vielleicht zu einer negativen Wahrnehmung von Urheberschaft und geistigem Eigentum?
Was meinen Sie dazu?
Die Früchte geistigen Eigentums waren immer gefährdet. Der kleine Erfinder oder Künstler wurde oft durch geistigen Diebstahl oder durch die Macht der wirtschaftlich Starken um seine Erträge gebracht. Im digitalen Zeitalter ergeben sich nun zusätzliche Risiken aber auch Chancen. Geistige Piraterie ist leichter geworden. Aber der Autor und andere Künstler haben auch die Gelegenheit ihre geistigen Produkte direkt dem Konsumenten anzubieten. Lasst uns versuchen, die Gefahren zu begrenzen und die Chancen zu nutzen.
Ja, lasst uns die Chancen der neuen Möglichkeiten nutzen. Nicht nur auf die Gefahren (die durchaus bestehen) sehen.