In einem E-Book gibt es Links, die den Leser zu den einzelnen Kapiteln oder zu Informationsquellen außerhalb des E-Books führen. Auch die E-Reader haben Funktionen für die Navigation durch das E-Book, etwa Vor- und Zurückblättern oder das Aufrufen der zuletzt gelesenen Seite, der Lesezeichen oder Listen mit Markierungen und Anmerkungen des Lesers. In einem gedruckten Buch gibt es all das nicht.
Befürworter gedruckter Bücher betonen die Vorteile eines körperlich anwesenden Buches. So ein Buch kann der Leser in die Hand nehmen, durchblättern, notfalls Notizen an den Rand schreiben. Aber diejenigen, die behaupten, es sei einfacher, angenehmer und übersichtlicher, ein gedrucktes Buch zu lesen, vergessen etwas Wichtiges. Auch der Umgang mit einem gedruckten Buch muss gelernt werden. Sogar in einem Land wie Deutschland leben Menschen, die sich in gedruckten Büchern nicht orientieren können und deshalb Bücher nicht zur Informationsbeschaffung nutzen.
Leser müssen lernen, wie sie einem Buch, digital oder gedruckt, Informationen entnehmen. Tradition hat gedruckten Büchern einen bestimmten Aufbau gegeben, an dem Leser sich orientieren. Daher zeugt es von Respekt für die Leser, wenn Autoren im Self-Publishing und Indie-Autoren in Kleinverlagen, diese Tradition berücksichtigen.
Wie finden Leser ihren Weg durch ein Buch?
In gedruckten Büchern sind die Seiten nummeriert. Ungerade Seitenzahlen befinden sich auf der rechten Seite, gerade Seitenzahlen auf der linken Seite. Normalerweise erscheinen Seitenzahlen als arabische Zahlen (1, 2, 3 usw.). In Fachbüchern finden sich manchmal Abschnitte mit römischen Seitenzahlen (I, II, II, IV usw.). Römische Seitenzahlen nummerieren Buchteile, die vor den Seiten mit dem eigentlichen Thema liegen. Vorworte, Anmerkungen, Danksagungen etc. gehören zu solchen Teilen des Fachbuches. Die allermeisten Bücher (Romane, Krimis, Kinderbücher) haben nur arabische Seitenzahlen.
Seitenzahlen machen es möglich anzugeben, wo ein neues Kapitel beginnt. Deshalb haben gedruckte Bücher oft ein Inhaltsverzeichnis. Für Bücher, deren Kapitel lediglich „Kapitel 1“ heißen, ist ein Inhaltsverzeichnis
nicht zwingend notwendig, aber wenn die Kapitel Namen tragen wie „Kapitel 1: Vor dem Sturm im Paradies“, verlangt die Höflichkeit gegenüber dem Leser, dass er ein leicht auffindbares, den Seitenzahlen korrekt zugeordnetes Inhaltsverzeichnis an die Hand bekommt.
Wie orientiert sich der Leser im Buch?
Viele Bücher haben Kopf- oder Fußzeilen. Seitenzahlen haben dort ihren Platz. Steht in der Kopfzeile nur die Seitenzahl, kann diese in der Mitte erscheinen, ansonsten gehört sie an den äußeren Seitenrand, links auf einer linken Seite, rechts auf einer rechten Seite.
Für die Übersicht des Lesers können jedoch auch der Titel des Buches und der Name des aktuellen Kapitels erscheinen. Der Name des Buches steht über der linken Seite, der des Kapitels über der rechten Seite. Hebt der Leser den Blick vom Text, sieht er sofort, welches Buch und welches Kapitel er liest. Die Kopfzeile sind jedoch auch hilfreich beim Blättern im Buch, beispielsweise wenn der Leser eine Text stelle sucht.
Seitenzahlen, Kopf- und Fußzeilen erscheinen nur auf Seiten mit Text. Ist eine Seite leer, dürfen dort keine Seitenzahlen oder Kopfzeilen erscheinen. Allerdings zählen auch leere Seiten.
Woher erhält der Leser Informationen von außerhalb des Buches?
In Sach- und Fachbüchern können Fußnoten auf zusätzliche Informationen hinweisen. Fußnoten sind meistens mit arabischen Ziffern nummeriert. Die Zahl steht rechts oben neben dem Wort, auf das sie sich bezieht, ist aber kleiner als eine Zahl im Text. Textverarbeitungs- und Satzprogramme formatieren Fußnoten automatisch. Der zu einer Fußnote gehörende Text kann sich am Ende einer Seite, eines Kapitels oder hinter dem Text am Ende des Buches befinden. Sind die Fußnoten am Ende des Buches versammelt, erscheinen sie auch im Inhaltsverzeichnis.
Ebenfalls am Ende des Buches, hinter den Fußnoten, erscheinen Seiten über die Autorin und ihre weiteren Bücher.