Lothar Birkner hat einen Lebenslauf, der absolut nicht stromlinienförmig ist, sondern mit manchen Brüchen und Wendungen verläuft. Er passt nicht leicht in eine Schublade. Aber grade darauf ist dieser Autor stolz, weil er sich trotz allem niemals hat verbiegen lassen und heute in der Lage ist sowohl mit einem Bauarbeiter als auch mit einem Philosophie Professor auf Augenhöhe diskutieren zu können.
Als Nachkriegskind 1949 in Dortmund geboren, machte er 1968 Abitur und studierte anschließend in Münster evangelische Theologie, Geschichte und Philosophie. Er darf sich Magister Philosophicum nennen, findet solche Titel aber nicht nennenswert.
Im Jahre 1975 findet eine Wende statt. Nach seinen philosophischen Studienjahren wendet er sich praktischen Tätigkeiten in der Wirtschaft und im Finanz und Rechnungswesen zu. Zuletzt ist er Leiter der Finanzabteilung in einem börsennotierten Unternehmen. Diese Tätigkeit findet ein jähes Ende, als er sich mit seinen Vorgesetzten im Jahre 2003 überwirft. Er verweigert die Teilnahme an dubiosen Versuchen, Arbeitnehmerrechte zu Gunsten unternehmerischer Profit-Interessen zu opfern. Trotz Erfolges vorm Arbeitsgericht ist er seinen Arbeitsplatz los. Es folgen Phasen von selbständiger und unselbständiger Tätigkeit. Zum letzteren gehört auch das Taxifahren. Dieses empfindet er besonders anregend, weil er mit so vielen verschiedenen Menschen Kontakt hat.
Erst im Alter von 64 Jahren beginnt er eine Idee zu verwirklichen, die ihm seit seiner Jugend im Kopf rum spukt, nämlich Bücher zu schreiben. Dabei hat er einen hohen Anspruch. Dem Leser sowohl aufregende Unterhaltung als auch Anregungen zum Nachdenken zu liefern. Die Bemerkung einer Leserin „hier schreibt ein normaler Mensch für normale Menschen“ empfindet er als großes Lob.
Sein erster Roman „Gott aber schweigt“ handelt von einem geplanten Terroranschlag auf das belgische Kernkraftwerk in Tihange. Deutsche Taxifahrer geraten zwischen die Fronten von Islamisten und US Geheimdienst. In Grenzsituationen müssen sie sich den Grundfragen menschlicher Existenz und persönlicher Verantwortung stellen.
Teilweise die gleichen Personen geraten im zweiten Buch „Die Macht des Schicksals“ wieder in gefährliche Situationen. Vor dem Hintergrund des Israel-Palästina Konflikts versuchen die Protagonisten ein Liebespaar in Sicherheit zu bringen, dem große Gefahr droht.
Das dritte Buch, „Und die da reden von Vergessen“ spielt auf zwei Zeitebenen, 1945 und 2015 in Deutschland. Es geht um Nazi-Verbrechen damals und Rassismus heute, um Menschen die sich bemühen aus den geschichtlichen Erfahrungen zu lernen und solche die sich weigern. Dieses Buch wird voraussichtlich im September 2017 veröffentlicht.
Alle Bücher des Autors vermeiden jede Form von Schwarz-Weiß Malerei. Die Hintergrundprobleme werden von verschiedenen Seiten beleuchtet. Dem Leser soll sowohl spannende Unterhaltung als auch ein Anstoß zum Nachdenken geliefert werden.
Auf die Frage, was ihn zum Schreiben bringt, hat der Autor zwei Antworten.
Zum einen macht es einfach Spaß, mir spannende Geschichten auszudenken, die aber sehr nahe an der Realität sind, und diese niederzuschreiben.
Zum anderen leben wir in Zeiten, in denen die Welt durch Hass und Kriege aus den Fugen zu geraten scheint. Mehr aufeinander zugehen und den anderen verstehen ist eine Frage des Überlebens der Menschheit. Wenn meine Bücher für den einen oder anderen ein kleiner Anstoß sind, über manches nachzudenken, bin ich zufrieden.
In diesem Jahr wird Lothar Birkner 68 Jahre alt. Auf die Frage, wie lange er noch schreiben will, lautet die Antwort: Es ist noch lange nicht Schluss.