Sicherlich haben Sie selbst erlebt, wie unterschiedlich Erfolg in der normalen Welt und kreativer Erfolg sind. Die verschiedenen Formen von Erfolg fühlen sich nicht nur anders an, sie tragen unterschiedliche Früchte und werden von der Umwelt unterschiedlich erlebt. Die Britin Orna Ross hat einen interessanten Podcast zu kreativem Erfolg produziert. Den Podcast und das Transkript finden Sie in Ornas Blog.
Drei Dinge führen laut Orna Ross zu kreativem Erfolg:
Positive Einstellung
Positive wie negative Emotionen sind wichtig, jedoch in unterschiedlichen Bereichen. Orna Ross verweist in diesem Kontext auf die Arbeit der amerikanischen Psychologin Barbara Frederickson.
Negative Emotionen konzentrieren alle Gedanken und Fähigkeiten auf eins: Flucht und die Suche nach einem Ausweg. In einer realen Gefahrensituation ist es überlebenswichtig, die ganze Körperkraft für die Flucht zu aktivieren. Alle anderen Eindrücke sind unwichtig, es sei denn, sie stehen in direktem Zusammenhang mit der Gefahr. In einem geschützten Alltag, wie die meisten Menschen ihn hierzulande erleben, führen solche Emotionen jedoch oft in einen Teufelskreis aus negativen Gedanken und Inaktivität.
Positive Emotionen öffnen uns dagegen für Eindrücke aller Art. Wir sehen Möglichkeiten, entdecken Wünsche und Ziele.
Die Welt um uns, Medien wie Mitmenschen, konfrontieren uns ständig mit negativen Informationen. Manche Leute scheinen uns spezialisiert auf schlechte Nachrichten: Krankheit und Tod in der Nachbarschaft, Einbrüche, Unfälle, Kündigungen, Pleiten. Wenn wir solchen Menschen am Hausbriefkasten begegnen, schleppen wir uns nach einer Viertelstunde Negativität in unsere Wohnung und möchten uns am liebsten unter dem Bett verstecken – so als liefe vor der Wohnungstür ein Säbelzahntiger herum.
Wenn wir kreativ sein wollen, müssen wir unser Verhältnis zu den Gefahren klären. Wir sollten uns öffnen für positive Ideen und Eindrücke, von denen wir Schwung und Mut für kreative Unternehmungen gewinnen können.
Die Ich-kann-Einstellung
Wenn wir uns entscheiden, offen für Eindrücke zu sein, wenn wir Möglichkeiten zulassen und darauf vertrauen, dass Neues uns bereichert und Entwicklungen uns voran führen, dann haben wir die Ich-kann-Einstellung. (Orna Ross verwendet die Begriffe con state und can state, die auf einem Sprachspiel im Englischen beruhen. Ihre Erklärung zu den Begriffen ist aufschlussreich, funktioniert aber leider n der deutschen Sprache. Lesen Sie das unbedingt im original nach.)
Wenn wir diesen Zustand erreichen, kommen die Ideen zu uns. Das ist der Zustand, den wir anstreben, wenn wir kreativ arbeiten wollen. Wir können lernen, diesen Zustand herbeizuführen, statt verzweifelt (und vergeblich) auf ihn zu warten.
Die Phasen der Kreativität
Orna unterscheidet drei Phasen, jeweils mit Unterphasen. Die Phasen gehören zu verschiedenen Bereichen des kreativen Arbeitens. Für uns ist es wichtig zu wissen, in welcher Phase wir uns befinden und wie wir die für unsere Arbeit notwendige Phase herbeiführen können.
Vision – Die Entscheidung, auf eine bestimmte Weise kreativ zu werden. Die Arbeit in dieser Phase läuft größtenteils unbewusst ab.
Bewusste Kreativität – Wir entscheiden uns, an der Vision zu arbeiten. Wir erstellen einen ersten Entwurf und versuchen, das reale Werk unserer Vision anzunähern.
Re-Vision – Wir überarbeiten unser Werk, stellen es fertig und bringen es an die Öffentlichkeit.
Während dieser Phasen fallen unterschiedliche Arbeitsschritte an, in denen wir unterschiedliche innere Kräfte aktivieren und unterschiedliche Einstellungen zu unserem Werk einnehmen müssen. Orna weist darauf hin, dass viele kreative Projekte abbrechen, weil wir uns nicht bewusst über die Phase unserer kreativen Arbeit sind und uns nicht in die richtigen Stimmungen bringen können. Hinzu kommt Angst vor der Fertigstellung und Veröffentlichung, dem Sichtbarmachen der ureigenen kreativen Arbeit.
Ich empfehle, den Originalpost zu lesen oder den Podcast anzuhören.