Wieken-Verlag Autorenservice Autoren Was waren Ihre ersten Schreibversuche, Christine Erdiç?

Was waren Ihre ersten Schreibversuche, Christine Erdiç?

Christine Erdic Schreibversuche

Sie finden die Beiträge über die ersten Schreibversuche auch im Menü unter Gastbeiträge. Dort können Sie auch die Beiträge der Sommeraktionen der vergangenen Jahre entdecken. Spannend sind ebenfalls die Autoreninterviews im Menüpunkt Interviews.

Erste Schreibversuche

Wann ich meine erste Geschichte zu Papier brachte, kann ich heute gar nicht mehr sagen, da lässt mich mein Gedächtnis schier im Stich.

Schon als Kleinkind hatte ich ein sehr harmonisches Verhältnis zu Büchern. Meine Mutter erinnert sich noch gut daran, dass ich bereits im zarten Alter von drei Jahren einen Teil meiner Kinderbücher auswendig kannte. Sie las mir einen Satz vor und ich vollendete dann den Rest der Geschichte. Sonntags erzählte mir mein Vater morgens gerne selbst erdachte Märchen von Hexen, Riesen und Flaschengeistern. Das alles prägte mich natürlich.

Kaum war ich des Schreibens mächtig, brachte ich meine eigene Fantasie auch schriftlich zum Ausdruck. Zunächst beglückte ich meine Familie mit selbstgemalten Bildern und lustigen Sprüchen, die sich meistens reimten. Sie fanden Anklang und ernteten Gelächter, wenn sie komisch genug waren. In der Schule glänzte ich mit spannungsgeladenen Aufsätzen. Es gab praktisch kein Thema, zu dem mir nichts einfiel. Die Einsen waren mir sicher, zumal ich auch die als eher langweilig empfundenen Diktate nahezu fehlerfrei schrieb. Selbst Orte, Handlungen und ihre Darsteller zu erschaffen, machte natürlich weitaus mehr Spaß.

Ich erinnere mich, wie ich einmal bei Regenwetter im Sommer mit einer Freundin in meinem Zimmer saß und uns plötzlich einfiel, ein Gedicht über den Winter zu schreiben. Jeder sollte etwas in aller Ruhe ganz für sich verfassen, danach würden wir uns unsere geistigen Ergüsse gegenseitig vortragen.

Während der Reim der Freundin romantisch war und uns eine tief verschneite Landschaft vorgaukelte, kamen uns bei meinen Zeilen fast die Lachtränen. Natürlich war es wieder etwas Witziges, das ich da zu Papier gebracht hatte.

Dieser Stil ist mir bis heute wohl erhalten geblieben, denn sogar in den Fantasy-Roman „Mystica Venezia“ habe ich zwischen finsterem Mittelalter und Pest lustige Szenen eingebaut. Doch was ist ein Leben ohne Humor?

Meine eigenen Töchter waren längst ihren Kinderschuhen entwachsen, als ich erstmals etwas Selbstverfasstes veröffentlichen sollte. Eine im Harz erstandene Koboldfigur hatte meine Fantasie auf erheiternde Art und Weise angeregt, und so entstand mein erstes richtiges Manuskript – eigentlich nur für mich selbst. Doch da hatte ich die Rechnung ohne meine Jüngste gemacht. Sie las die Geschichte und riet mir, sie zu veröffentlichen. „Mama, die ist einfach toll!“, rief sie begeistert.

Das Manuskript hatte vier Leserinnen: meine Tochter, meine Mutter, meine Tante und eine Freundin. Mein Geschreibsel, zunächst wirklich alles noch von Hand hingeschmiert – was natürlich kaum einer lesen konnte – und dann auf Word abgetippt, kam sehr gut an. Der offene Schluss machte neugierig auf mehr Nepomuck. „Wie geht es denn nun weiter mit der kleinen Nelly“, wurde ich gefragt. „Schreiben konntest du ja schon immer, und Fantasie hast du auch!“

Also ließ ich mich überzeugen und machte ich mich auf die Suche nach einem Verlag, der bereit war, diese etwas verrückte Kindergeschichte zu veröffentlichen. Es gab Absagen und auch eine Zusage von einem unseriösen Verlag, der ein paar tausend Euro für eine Veröffentlichung verlangte. Ich recherchierte weiter im Internet: Es musste eine Lösung geben. Ich verglich verschiedene Selfpublishing- Verlage und entschied mich dann für Tredition. Hier war es einfach, eine Illustratorin oder einen Lektor zu finden. Später wanderte das Buch allerdings in zweiter Auflage zum Karina-Verlag nach Österreich. Doch das nur am Rande.

Der ausschlaggebende Punkt, meine Geschichte zu veröffentlichen war die Entschlossenheit meiner begeisterten Tochter. Doch mit dem Schreiben habe ich schon viel früher begonnen. Die Wurzeln liegen in meiner frühesten Kindheit.

©byChristineErdiç

Christine Erdic Schreibversuche

Lasst euch verzaubern und tretet ein in das Reich der Hexen, Elfen und Kobolde!

Die 1961 in Deutschland geborene Schriftstellerin Christine Erdiç, die seit dem Millennium in der Türkei lebt, hat sich anscheinend den kleinen Zauber- und Naturwesen verschrieben.
Nachdem 2010 NEPOMUCKS ABENTEUER, die Geschichte eines kleinen Kobolds, der unfreiwillig unter dem Weihnachtsbaum einer Menschenfamilie als Weihnachtsgeschenk landet, im Handel erschien, folgten 2013 ZAUBERHAFTE GERICHTE AUS DER KOBOLDKÜCHE, ein Kochbuch mit so klangvollen Rezeptnamen wie Kobolds Goldtaler und Punsch für kleine Kobolde und 2014 GESCHICHTEN AUS DEM REICH DER HEXEN, ELFEN UND KOBOLDE, ein Kinderbuch mit lustigen Ausmalbildern.
Wenn man die Autorin fragt, warum sie gerade diese Art von Büchern schreibt, so lautet ihre Antwort: „Weil es mir selber Spaß macht und ich die Leser in dieser viel zu hektischen und von Konsum und Umweltzerstörung gezeichneten Gesellschaft auf humorvolle Weise zum Nachdenken bringen möchte. Und wo kann man da besser ansetzen als schon bei den Kindern.“

Weitere Bücher:

LUHG HOLIDAY
WILLKOMMEN IM LUHG HOLIDAY
AUF WIEDERSEHEN IM LUHG HOLIDAY
GLÜCKSSCHMIEDE, TIPPS FÜR MEHR GLÜCK UND ERFOLG
KLEINE MUTMACHGSCHICHTEN (in Zusammenarbeit mit 3 anderen Autorinnen)
MYSTICA VENEZIA
MIT NEPOMUCK AUF WELTREISE
NEPOMUCKS MAERCHEN

Mehr Informationen über die Autorin, ihre Bücher und Projekte unter 
MEINE BÜCHER- UND KOBOLDECKE
http://christineerdic.jimdo.com/
und
REISETIPPS UND LITERATUR
https://literatur-reisetipps.blogspot.com.tr/

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