Wer schreibt, scheut sich oft, zuzugeben, dass er oder sie … schreibt. Das liegt in einigen Fällen daran, dass Schreibende zurückhaltend sind. Oft sind es jedoch schlechte Erfahrungen. Es gibt einige Reaktionen, die zum Glück nicht Standardreaktionen sind, aber erschreckend oft vorkommen. Und diese Reaktionen werden von Schreibenden einfach nicht gern gehört. Hier ein paar Beispiele:
Nicht gern gehört — Was definitiv zu oft gesagt wird
Ich unterstelle den Leuten, die so reagieren nicht, dass sie verletzen möchten. Vielleicht sind sie aufrichtig besorgt, sammeln gern oder sind nur neugierig. Trotzdem lösen ihre Aussagen Ärger aus.
- Kann man davon leben? Die Frage wurde mir zwar bei sämtlichen meiner Tätigkeiten gestellt, also nicht nur beim Schreiben, aber sie hinterlässt immer ein schales Gefühl. Es gibt in Deutschland zahlreiche Berufe, die wenig Geld bringen. Nicht nur in der kreativen Branche und nicht nur für Menschen mit schlechter Ausbildung.
- Ich könnte auch ein Buch schreiben. Ich bin sicher, dass niemand diese Personen davon abhält. Warum erzählt sie mir von ihrer Idee und hält mich von der Arbeit ab, statt selbst zu schreiben?
- Ich habe auch viele tolle Ideen. Aber mir fehlt die Zeit zum Schreiben. Der Kampf um die Schreibzeit gehört dazu. Wer schreiben will, muss es schaffen, die notwendige Zeit in das Leben zu integrieren.
- Schreibst du immer noch? Ja, immer noch. An diesem Buch und an vielen anderen. Wenn ich nicht am Laptop sitze, passiert ganz viel in meinem Kopf. Das kann niemand außer mir sehen, aber es ist Teil des Schreibprozesses.
- Hast du das alles selbst erlebt? Ich habe nicht alles selbst erlebt, ich war nicht an all diesen Orten und auch nicht in all diese Zeiten. Nicht körperlich. Aber nachdem ich die Möglichkeit dieser Erlebnisse an diesen Orten erkannt habe, war ich dabei, als meine Charaktere alles durchlebten.
- Bin ich in dem Buch? Schwer zu sagen. Vielleicht ein Teil von der Person. Oder ein Kleidungsstück, ein Satz, eine Geste, eine Meinung. Wenn sie sich in einem netten Charakter wiedererkennt, können wir beide damit leben. Wenn sie sich in einem fiesen Charakter wiedererkennt, spricht sie vielleicht nie wieder mit mir und erzählt allen, wie grausam ich bin.
Absolut gern gehört — Was viel zu selten gesagt wird
Es ist nicht so, dass Schreibende nicht nach ihrer Arbeit gefragt werden möchten. Sie wollen auch gern antworten — auf die richtige Frage zum richtigen Zeitpunkt auch gern ausführlich. Aber die richtigen Fragen sind individuell richtig und passen nicht für alle Schreibenden.
- Was passiert in deinem Buch? Wahnsinnig viel. Hast du Zeit?
- Wie bist du auf dieses Thema gekommen? Ich habe viel darüber gelesen. Nein, ich habe einen Film darüber gesehen. Eigentlich habe ich Leute darüber reden hören. In Wirklichkeit habe ich wie ein Eichhörnchen Ideen gesammelt.
Natürlich können die richtigen Fragen für andere Schreibende andere sein. Ist das nicht schön?