Im Sommer geht es aufs Land, in die Sommerfrische. Wir verbinden sowieso romantische Vorstellungen mit dem Landleben, aber besonders mit dem Sommer auf dem Dorf. Es ist das Gegenteil vom Sommer in der Stadt, frei von Gestank und Gedränge. Oft ist es auch eine Freiheit von Familie. Wir oder unsere Charaktere besuchen Tante und Onkel, Oma und Opa, und die sind viel großzügiger und lassen uns laufen, bis am Abend die Glühwürmchen tanzen.
Land und Landromantik
Zahlreiche Zeitschriften zeigen uns, wie man auf dem Land das Haus dekoriert, den Garten gestaltet und kocht. Es werden Erinnerungen an Omas Gemüsegarten geweckt. Meine Oma hatte noch einen Gemüsegarten. Aber ich bin inzwischen so alt, dass ich eine Oma sein könnte, und ich habe keinen Gemüsegarten. Und obwohl ich auf dem Land lebe, sehen mein Haus und mein Garten nicht so aus wie in den Zeitschriften.
Die Bilder vom Sommer auf dem Dorf wecken Erinnerungen an Bullerbü. Wir oder unsere Charaktere laufen von morgens bis spät abends barfuß über die Wiesen und durch den Wald. Die Hitze erreicht uns nicht, denn es gibt überall schattige Plätzchen unter Bäumen, vielleicht sogar mit einer Hängematte. Hausgemachte Limonade, alternativ Obst direkt vom Baum, das ist unsere Erfrischung. Und selbst wenn wir und die Charaktere längst erwachsen sind, gefallen wir uns in kindlicher Unschuld.
Ein Ort zum Wachsen und Verkümmern
Das Land ist ein Ort, wo Kinder und Getreide wachsen. Doch nicht alle Früchte gedeihen, nicht alle Kinder leben glücklich. Wie uns nicht nur zahlreiche Regionalkrimis erinnern, geschehen auch auf dem Land schreckliche Dinge. Elke Bergsma beweist nicht nur in Das Teekomplott, wie Konvention und Isolation Menschen zerstören und zu Gewalt treiben.