Es gab einmal eine Zeit, da reisten Informationen langsam und oft nicht sehr weit. Die Menschen trafen sich am öffentlichen Brunnen, auf dem Marktplatz, redeten und gingen ihrer Wege. Manchmal gab es unangenehme Nachbarn, die sich über einzelne Themen aufregten. Aber die Leute redeten viel zu gerne, um sich den Mund verbieten zu lassen. Klatsch und Tratsch überlebten absolute Monarchien und Diktaturen.
Informationen in den Händen weniger
Die Leute reden immer noch gerne, Klatsch und Tratsch in all ihren Formen blühen nach wie vor. Vielleicht noch prächtiger, denn es gibt heute neben den gepflasterten Dorfplätzen auch Facebook und andere virtuelle Orte, an denen man sich treffen kann. Und da könnte ein Problem liegen …
Dan Kennedy von der Huffington Post benennt einige Fälle, bei denen Informationen eben nicht frei weiterreisen konnten. In allen von Kennedy aufgezählten Beispielen hat ein großes und einflussreiches Wirtschaftsunternehmen (Google, Amazon, Apple) die Weitergabe der Informationen abgeblockt, weil die Information gegen eigene, letztendlich wirtschaftliche Interessen verstießen.
Kennedy sieht darin eine Gefahr. Auch E-Books, so praktisch er sie findet, könnten Teil dieser Dominanz von Wirtschaftsinteressen großer Unternehmen werden, wenn etwa Verlage die Rechte an Büchern nicht an die Autoren zurückgeben. Den Autoren wären somit Möglichkeiten der eigenen Vermarktung genommen.
Informationen in den Händen vieler
Ein Kommentar zu Kennedys Artikel verweist jedoch auf einen anderen Aspekt. Autoren, die ihre E-Books im Eigenverlag publizieren, behalten sämtliche Rechte. Eines Tages könnte so die Macht der großen Verlage gebrochen werden. Das wäre eine Freiheit, wie sie dem gepflasterten Dorfplatz nahe käme.
Sehen Sie Gefahren wie Kennedy? Oder vertrauen auch Sie auf die Freiheit durch technische Möglichkeiten?