Wir haben Vorstellungen über unsere Welt, die nicht auf unseren eigenen Erfahrungen beruhen müssen. Über Erzählungen anderer, Fotos, Filme, Musik oder Bücher sammeln wir Informationen und setzen uns ein Stück Welt zusammen, das wir nie erlebt haben. Das Meer ist so ein Ort, von dem viele Menschen träumen, den jedoch nicht alle am eigenen Leib erfahren haben.
Aber haben wir das Glück, einen Ort am eigenen Leib zu erfahren, nehmen unsere Sinne eine Vielzahl an Informationen auf. Oft verdrängen wir die Menge und beschränken uns auf eine überwältigende Empfindung.
Um einen Ort jedoch für die kreative Arbeit im nachhinein nutzbar zu machen, müssen wir versuchen, möglichst viele Eindrücke bewusst werden zu lassen. Nur dann können wir sie später erinnern, beschreiben oder zeichnen.
Legen Sie sich etwas zu schreiben und eine Uhr oder Eieruhr zurecht. Betrachten Sie dann das Foto von Eve Lubineau.
Vielleicht kennen Sie Strandszenen wie diese. Vielleicht ist dieses Bild Ihre erste Begegnung mit so einem Strand.
Begeben Sie sich in das Bild und versuchen Sie die Antworten zu den nachstehenden Fragen zu spüren. Notieren Sie sich die Antwort kurz, ein oder zwei Wörter genügen.
- Wie ist die Temperatur?
- Wie stark ist der Wind?
- Was spüren Sie körperlich an so einem Strand?
- Was hören Sie?
- Was schmecken Sie?
- Was riechen Sie?
- Was sehen Sie?
- Wie sehen Sie? In Farbe? Schwarzweiß?
- Wie ist Ihre Stimmung?
- Wenn Sie die Augen schließen, was bleibt dann von dem Bild in Ihnen zurück?
Lesen Sie Ihre Notizen noch einmal durch, versuchen Sie dabei das Bild und Ihre Empfindungen in Ihnen wachzurufen. Drehen Sie dann das Blatt um oder öffnen Sie eine neue Datei. Ihr erster Satz lautet:
Ich trete an den Strand …
Schreiben Sie für fünf Minuten oder länger, was Ihnen am Strand widerfährt. Das kann eine Schilderung Ihrer Eindrücke sein, aber auch ein Erlebnis.