Dies ist das vierzehnte Sommerinterview auf meinem Blog. Hier lernen Sie Autoren oder Kollegen kennen, entdecken neue Bücher, finden Gemeinsamkeiten und sammeln vielleicht den einen oder anderen Tipp auf. Heute lesen Sie über Barbara Singer.
Bitte stellen Sie sich und Ihre Bücher kurz vor.
Hauptberuflich bin ich Psychologin und arbeite in Wien in freier Praxis sowie als Referentin für psychologische Fortbildung. Sowohl meine beruflichen als auch meine privaten Erfahrungen haben mich beim Schreiben meiner Bücher maßgeblich inspiriert.
Nach meinem Psychologiestudium habe ich mein erstes Buch „Medien – von der Faszination zur Sucht“ geschrieben. Es handelt von Fernseh- und Onlinesucht. Neben meinem Interesse und meinen beruflichen Erfahrungen in der Psychologie, habe ich begonnen mich mit Spiritualität auseinanderzusetzen. Diesem Thema stehe ich bis heute sehr offen und gleichzeitig kritisch in Bezug auf Irreführungen gegenüber. In diesem Prozess entstanden meine folgenden vier Werke, zwei Sachbücher mit dem Schwerpunkt Spiritualität „Bringe Wunder in Dein Leben“, „Seelenwut – Seelenfrieden“ und eines mit Schwerpunkt Psychologie „Spiegel der Gesellschaft“, sowie ein belletristisches Buch zum Thema Quantenphysik „Die `What the Bleep…´Geschichte“.
1. Wie lange schreiben Sie schon? Wann wussten Sie, dass Sie Ihre Texte veröffentlichen wollten?
Mein erstes Buch schrieb ich im Jahr 2001 – wenn ich schreibe dann auch mit der Absicht zu veröffentlichen. Dass ich einmal Schreiben werde, wusste ich schon lange, ich wusste nur nicht wo mein Weg genau hinführt und in welchem Genre ich landen werde. Als die Zeit reif war, ergab sich das ganz von selbst.
2. Wie groß ist der Anteil, der das Schreiben in Ihrem Leben einnimmt? Was machen Sie, wenn Sie nicht schreiben?
Hauptberuflich arbeite ich als selbständige Psychologin. Das Schreiben kommt bei mir oft spontan und aus einem inneren Impuls heraus, meist zu einem ganz bestimmten Thema – und dann muss ich das auch in einem Buch vollenden. Durch meinen Beruf bekomme ich sehr viele Impulse für meine Bücher. Die Zeitabstände dazwischen sind ganz unterschiedlich. So gibt es auch einmal längere Schreibpausen von ein paar Jahren, und dann schreibe ich wieder zwei Bücher knapp hintereinander.
3. Wodurch lassen Sie sich inspirieren? Wie entstehen aus Ihren Ideen Texte?
Wie bereits bei Frage 2 ausgeführt, inspiriert mich mein Beruf und meine Erfahrungen, die in darin mache, sehr. Wenn ich ein Thema habe, fließt es meist aus mir heraus. Oft komme ich beim Schreiben dem Tempo meiner Gedanken kaum nach.
4. Planen Sie Ihre Bücher oder schreiben Sie ins Blaue? Wie behalten Sie die Übersicht über Handlungsstränge, Charaktere und Orte?
Beides kam schon vor. Meistens plane ich jedoch meine Bücher. Ich schreibe ja vorwiegend im Sachbuchbereich, als ich mein belletristisches Werk geschrieben habe, wollte ich dieses ebenso planen, doch es hat sich beim Schreiben dann anders entwickelt und so habe ich es in diesem Fall einfach fließen lassen. Das war eine sehr schöne Erfahrung für mich.
5. Wie überarbeiten Sie Ihre Texte?
Ich lese sie mehrmals durch. Beim ersten Durchgang achte ich noch mehr auf den Inhalt, beispielsweise ob in dem Buch die Informationen enthalten sind, die ich zu Beginn angekündigt habe usw. Bei den weiteren Korrekturdurchgängen achte ich dann mehr auf die Schreibfehler.
6. Wie sieht der Ort aus, an dem Sie schreiben?
Ein ruhiges, angenehmes Zimmer mit Schreibtisch und Computer.
7. Wer sind Ihre Leser? Kennen Sie Ihre Leser? Warum schreiben Sie ausgerechnet für diese Leser?
Ich nehme an, meine Leser sind Menschen, die sich für tiefgründige Themen interessieren und Anregungen zur Selbstreflexion schätzen. Jedenfalls sind das die Menschen, für die ich schreiben möchte.
8. Was unternehmen Sie für den Erfolg Ihrer Bücher?
Ich denke ich bin nicht der geborene Werbe- und Marketingprofi. Das liegt mir nicht wirklich. Es fehlt mir auch ein bisschen die Zeit mich darin mehr zu vertiefen. Ich habe einen Blog und eine Autorenseite wo meine Bücher beschrieben sind, aber auch Artikel (auf meinem Blog) wo die Leser sich ein Bild über meinen Stil und meine Themen machen können. Der Blog ist mittlerweile ganz gut besucht, und ich habe schon den Eindruck, dass sich dadurch hin und wieder ein paar Bücher mehr verkaufen. Nebenbei schreibe ich noch für die unabhängigen Portale Neopresse und Bürgerstimme, wodurch ich auch mehr Zugriffe auf meine Seiten bekomme.
9. Wenn Bücher verboten wären, welches Buch würden Sie heimlich behalten?
Ich glaube, ich könnte mich nicht nur für eines entscheiden – wahrscheinlich würde ich mehrere heimlich behalten. Insbesondere Sachbücher, in denen ich auch langfristig einen guten Nutzen sehe, z. B. Gesundheitsratgeber.
10. Was wäre Ihr wichtigster Tipp für einen neuen Autor?
Sich die Zeit zu nehmen um sich über die Verlagsbranche genau zu informieren und mehrere Angebote zu vergleichen. Außerdem würde ich empfehlen sich nicht auf die Veröffentlichung in einem Verlag zu fixieren. Self-Publishing hat heute schon viel zu bieten.