Medienkompetenz für Autoren und Autorinnen scheint heutzutage schnell umrissen: Die Arbeit mit dem Computer und Programmen beim Schreiben, die Nutzung des Internets bei der Recherche, die Kommunikation auf verschiedenen Kanälen der sozialen Medien, die Verwendung der sozialen Medien für das Buchmarketing, der Einsatz digitaler Medien bei der Produktion von Covern, E-Books und Druckvorlagen für gedruckte Bücher, das Hochladen von Dateien zu Veröffentlichungsplattformen, das Herunterladen von Verkaufsberichten, Online-Banking und die digitale Steuererklärung. Was bei dem Vergleich und der Auswahl der Hilfsmittel für Schreiben, Verkauf und Marketing wichtig ist, spielt jedoch auch eine Rolle bei der Bewertung anderer Informationen.
Medienkompetenz für Autoren, Autorinnen und andere Menschen
Ich arbeite gerade viel mit Onlinekursen. Die Teilnehmer*innen sind eher jung und erscheinen technikaffin. Alle verfügen über ein Smartphone, mit dem sie in Präsenzphasen viel telefonieren, in sozialen Medien lesen und posten und natürlich auch fotografieren. Während die Kommunikation über einen Messengerdienst problemlos funktionierte, traten Probleme bei der Anmeldung zu der Onlinephase auf. Die Plattform, auf der die Kurse stattfinden, ist sicherlich nicht der Höhepunkt der Anwenderfreundlichkeit, aber es fällt mir auf, dass viele potenzielle Teilnehmer in Phasen der Anmeldung scheitern, deren Schwierigkeitsgrad noch niedrig ist. Während des Kurses wird das Herunterladen von Arbeitsaufträgen und das Hochladen von Arbeitsproben zu einem Geduldspiel für alle Beteiligten. Aber es wird besser. Dank Corona haben wir viel Zeit zum Üben.
Die Beherrschung der technischen Seite digitaler Medien ist ein Problem. Viele Menschen, mit denen ich darüber spreche, sehen darin das Hauptproblem. Doch die Technik ist nur ein kleiner Baustein der Medienkompetenz. Die Technik anwenden können, kleinere Probleme selbst lösen können, das ist relativ kurzer Zeit gelernt.
Das größere Problem sind die Inhalte und der Umgang mit den darin enthaltenen Informationen. Und da haben Autor*innen eine besondere Verantwortung, denn sie produzieren Inhalte, sie konsumieren und teilen Inhalte.
Medienkompetenz für Autoren und Autorinnen umfasst auch den kritischen Umgang mit Informationen und Quellen. Es ist insbesondere die Fähigkeit zu erkennen, was ein Text oder ein Post in sozialen Medien mit einer bestimmten Darstellung von Informationen bezweckt. Und es ist die Verantwortung zu entscheiden, ob sie diesen Text in sozialen Medien weiter teilen und wie sie ihn bei der Weitergabe kommentieren.
Eine tiefergehende Auseinandersetzung zum Thema Medienkompetenz finden Sie bei Smart Digits.