Sommer ist die Zeit der weiten Landschaften, aber auch der verwunschenen Gärten. Während die Landschaften mit dem Licht spielen, sind die Gärten Orte der Aromen. Der Duft der Blumen hängt zwischen Gartenmauern und hohen Büschen. Mit Pflanzen bewachsene Mauern, üppige Büsche und duftende Blumen schaffen ein Gefühl der Abgeschlossenheit. Der Garten wird zu einer eigenen Welt, privat und wohlig.
Was immer hier geschieht, ist nicht für die Augen anderer bestimmt. Erst recht nicht für die Menschen außerhalb. Innerhalb des Gartens wachsen Geheimnisse. Romantische Geheimnisse. Geheimnisse der Kindheit. Geheimnisse voll Grauen. Voll Angst und Blut.
Die Gartenmauern schaffen Nähe, Nähe schafft Druck. Es gibt manchmal keinen Ausweg, aber das Gefängnis ist wenigstens schön. Bis der Druck zu groß wird, bis das Unglück sich über alles ergießt und keine Pflanze mehr wachsen kann. Im toten Garten herrscht wieder mehr Übersicht. Vielleicht findet sich hier ein Ausweg.