Ganz ohne Tipps können wir uns beim Schreiben und Buchmarketing nicht weiterentwickeln. Doch es kommt vor, dass Schreib-Tipps schaden, obwohl sie nicht falsch sind. Warum sie schaden, kann viele Gründe haben. Einige dieser Gründe sehen wir uns in diesem Post an.
Warum mir Schreib-Tipps schaden, aber anderen helfen
Es gibt viele Tipps für das Schreiben und das Buchmarketing. Die meisten sind vernünftig, und viele Autor*innen können gut mit ihnen arbeiten. Aber nicht alle Autor*innen können zu jedem Zeitpunkt und mit allen Tipps arbeiten. Schreib-Tipps schaden manchmal sogar. Dafür gibt es zahlreiche Gründe.
- Die Tipps richten sich an Autor*innen in einer anderen Phase ihrer Entwicklung. Tipps für Profis helfen beispielsweise Anfänger*innen nicht. Für sie sind manche Tipps verwirrend, weil sie ganz andere Fragen haben. Umgekehrt stehen erfahrene Schreibende vor komplexeren Problemen, bei denen sie Hilfen benötigen, die bereits Einsichten in das Schreiben voraussetzen.
- Einige Schreib-Tipps eignen sich besser für bestimmte Genres. Dies wird nicht immer klar ausgesprochen und kann so in die Irre führen.
- Die Tipps sind für die Überarbeitungsphasen geeignet. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf bestimmte Probleme, die in der Überarbeitung aufgedeckt und gelöst werden sollen. Während des Schreibens der ersten Version sollte die Aufmerksamkeit darauf ausgerichtet sein, den Text in einer halbwegs lesbaren Form niederzuschreiben.
- Auch Tipps, die sich auf die Identifizierung einer Zielgruppe beziehen, können besonders Anfänger*innen so verwirren, dass sie ihre Schreibprojekte abbrechen.
- Insbesondere Autor*innen, die ihre ersten Schreibversuche unternehmen, benötigen keine Tipps für das Marketing. Die damit verbundenen Überlegungen hindern sie bei der Entwicklung eines eigenen Stils und einer eigenen Sprache.
- Marketing-Tipps, die die Persönlichkeit der Autor*in außer Acht lassen, schrecken ab und können dazu führen, dass Autor*innen sich nicht in der Lage sehen, ihr Buch zu vermarkten.
Worauf ich achten sollte
Schreib-Tipps schaden, wenn sie nicht zum Schreibprojekt, zur Phase des Schreibens oder zur Persönlichkeit der schreibenden Person passen.
Wer sich beim Schreiben noch ausprobiert, sollte vor allem schreiben. Wenn dann ein Text vorliegt, können die Schreibenden versuchen, ihre Schwierigkeiten und die Probleme im Text zu formulieren und dann gezielt nach Schreib-Tipps suchen. Dabei kann es helfen, sich mit anderen Autor*innen, aber auch mit Leser*innen auszutauschen.
Es hilft auch zu verstehen, dass es in Ordnung ist, wenn ein Schreibprojekt nicht bis zur Veröffentlichung gebracht wird. Vielleicht können Teile des Manuskripts in späteren Projekten wieder eingesetzt werden.
Schreib-Tipps in sozialen Netzwerken können helfen. Autor*innen treten dort in Austausch über ihre Arbeit. Aber nicht jede Gruppe und jeder Post eignet sich. Es lohnt sich, erst einmal nur mitzulesen und auf den Ton in der Gruppe zu achten. Wenn beim Lesen ein ungutes Gefühl auftritt, ist die Gruppe wahrscheinlich nicht der richtige Ort, um über das Schreiben zu lernen.
Es gibt neben den sozialen Netzwerken zahlreiche Blogs, in denen ruhig und nachdenklich über das Schreiben geschrieben wird. Diese sind für Anfänger*innen und zurückhaltende Menschen oft besser geeignet, weil sie dort unauffällig lesen können.