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Sprache und Wissen beim Schreiben

Sprache und Wissen

Für das Schreiben brauche ich mehr als Fantasie. Ich benötige ein Gefühl für die Sprache und Wissen, wie ich Sprache verwenden kann. Während ich das Gefühl nur trainieren, nicht lernen kann, kann ich mein Wissen über die Sprache aktiv erweitern.

Sprachgefühl und Aneignung

Beim Schreiben benötige ich Intuition und ein Gefühl für die Sprache. Während des Schreibens selbst folge ich einer inneren Stimme und halte fest, was sie mir einflüstert. Diese Einflüsterungen sind noch lange nicht perfekt. In der Überarbeitung geht es unter anderem auch darum, die Sätze und die einzelnen Wörter so auszuwählen und zu kombinieren, dass sie nicht nur eine bestimmte Bedeutung offenlegen, sondern bei den Lesenden die gewünschten Gefühle wecken.

Dieses Gefühl für Sprache und Situationen übe ich durch Lesen. Ich muss viele und unterschiedliche Bücher lesen, nicht nur in meinem Schreibgenre, und auch Bücher aus anderen Epochen und nach Möglichkeit Bücher aus anderen Ländern in der Originalsprache.

Sprache und Wissen über die Sprache

Wissen über die Sprache hilft mir, möglichst klar zu auszudrücken, was ich den Lesenden mitteilen will. Dazu benötige ich nicht nur einen großen Wortschatz. Ich muss die Wörter einordnen können, um die richtigen Wörter für meine Zwecke auswählen zu können. Ein Wörterbuch der Wörter mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung, ein Thesaurus, kann mich sonst in die Irre leiten. Das gilt besonders für die Einblendungen in Autorenprogrammen, die leider den Kontext völlig außer Acht lassen.

Weiter ist es hilfreich, das grammatische Wissen aus der Schulzeit wieder aufzufrischen. Das hilft nicht nur bei der Kommasetzung, sondern hilft auch, Texte präziser zu formulieren. Ein grundlegendes Wissen über die Grammatik hilft auch, Regeln bewusst zu brechen, wenn es um die Verständlichkeit oder den Effekt auf die Lesenden geht. Gerade im Sinne der Verständlichkeit ist es wichtig zu wissen, wie ich Sätze umstellen kann, und wie ich sie keinesfalls umstellen sollte.

Aber auch Kenntnisse über den Sprachgebrauch und Sprachtheorie helfen, einen eigenen Schreibstil zu entwickeln und das Typische in der Sprache eines Charakters herauszustellen. Eine Einführung in die kognitive Linguistik, etwa von Elisabeth Zima, kann den Blick für bisher unbeachtete Aspekte der Sprachverwendung öffnen.

Das Handwerkszeug von Schreibenden umfasst also nicht nur einen Überblick über Schreiben und Textproduktion, sondern auch über die Sprache selbst.

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