Es ist Juli und damit eigentlich zu spät, um die Ideen in diesem Post für 2023 umzusetzen. Aber es schadet nie, sich selbst und die geleistete Arbeit zu überprüfen. Tun wir das mehr oder weniger systematisch, fällt es uns leichter einzuschätzen, was wir in einem Jahr erreicht haben und wo uns verbessern können.
Wie können wir uns überprüfen?
Wir schreiben vor uns hin, haben diverse Schreibprojekte in der Schublade oder in einem Notizbuch, verschiedene Manuskripte auf der Festplatte oder einem USB-Stick, Berge von Kopien und Stapel dicker Bücher und zahlreiche digitale Ordner mit Rechercheergebnissen. Offenbar sind wir ziemlich fleißig. Aber wie finden wir heraus, ob wir wirklich so viel schreiben, wie wir glauben, und ob wir so gut schreiben, wie wir uns wünschen?
Wenn wir uns mit anderen Schreibenden vergleichen, bekommen wir entweder Bauchkrämpfe vor Unzufriedenheit oder Nackenschmerzen, weil wir unsere Nase so hoch recken. Unsere tatsächliche Leistung können wir durch solche Vergleiche nicht abschätzen.
Dazu müssen wir unsere eigenen Maßstäbe entwickeln, woran wir unser Schreiben in Quantität und/oder Qualität messen können. Es wäre eine Aufgabe für die restlichen Monate des Jahres, solche Maßstäbe zu formulieren und sie dann im nächsten Jahr anzuwenden.
In welchen Bereichen sollten wir uns Ziele setzen?
Relativ leicht können wir Ziele in den Bereichen Schreiben und Überarbeiten formulieren. Schwieriger wird es in den Bereichen Recherche und Marketing.
Schreiben
Beim Schreiben können wir von einer bestimmten Zeit, die wir täglich schreiben wollen, ausgehen oder von einer bestimmten Anzahl Wörter. Je nachdem, wie eingespannt wir zwischen Brotjob, Familie und anderen Verpflichtungen sind, ist es herausfordernd, täglich zu schreiben. Andererseits hilft so ein Termin mit sich selbst gerade in schwierigen Zeiten, mit dem Schreiben zu beginnen.
Hier geht es um die reine Produktion von Wörtern. Deren Qualität und die Verbesserung dieser Qualität fällt in den folgenden Bereich.
Überarbeiten
Zu Beginn eines Jahres können wir überlegen, bis zu welchem Termin wir ein Manuskript fertigstellen wollen. Danach beginnt die Überarbeitung. Für jede Phase der Überarbeitung sollten wir uns einen Termin setzen, damit wir am Ende eines Jahres tatsächlich ein Manuskript fertig überarbeitet haben oder bis zum Ende des Jahres eine bestimmte Anzahl an Überarbeitungsgängen abgeschlossen haben.
Recherche
Unter Recherche kann viel fallen, etwa bestimmte Schwächen im eigenen Schreiben aufdecken und Lösungen finden, einen Roman planen, Charaktere entwickeln, Fakten sammeln oder Welten entwerfen.
Damit sich Recherche und Schreiben nicht ausschließen, ist eine Kombination von inhaltlichen und zeitlichen Zielen sinnvoll. Beispielsweise könnten wir uns vornehmen, die Hintergründe eines historischen Ereignisses zu recherchieren und dabei nicht länger als vierzig Prozent der täglichen Arbeitszeit im Internet oder in Büchern zu lesen.
Marketing
Marketing ist für viele Schreibende eine ungeliebte Pflicht. Deshalb sollten wir uns hier eine Pflichtzeit setzen, die wir auf das Marketing aufwenden müssen. Dazu kann auch gehören, einen kostenlosen Marketingkurs zu absolvieren und mindestens eine Idee für ein eigenes Schreibprojekt zu nutzen.
Ziele setzen und überprüfen
Wenn es Ihnen so geht wie mir, und Sie den Januar als einen langweiligen Monat, in dem auch das Schreiben nicht so leicht von der Hand geht, empfinden, wählen Sie den Januar als Monat für das Ziele setzen und überprüfen.
Blicken Sie zurück auf das vergangene Jahr. Haben Sie sich Ziele gesetzt, wie Sie sich das vorgenommen hatten? Haben Sie diese Ziele erreicht? In allen Bereichen? Warum nicht? Was ist gut gelaufen, wo hatten Sie Probleme?
Sehen Sie dann auf die elf Monate vor Ihnen und überlegen Sie, welche Ziele Sie in dieser Zeit erreichen möchten. Vergessen Sie nicht, diese Ziele aufzuschreiben und so aufzubewahren, dass Sie sie problemlos im Laufe des Jahres finden und sich an sie erinnern können!