Die Vorstellungen vom Sommer kreisen um die warmen Tage. Doch in unserem Klima gibt es auch die Kühle der windigen Sommertage an der Nord- oder Ostseeküste. Die Sommersprossen wachsen munter, aber der Wind fegt um die Ohren, sodass eine Jacke und vielleicht sogar eine Mütze nötig sind. Die frischen Küstensommer wecken andere Bilder, und unsere Charaktere geben sich viel herber.
Die Kühle des Nordens
Der Norden kann auch warm, sogar schwül. Doch das Klischee verlangt ein milderes Sonnenlicht, blassere Farben und böigen Wind. Sandkörner fliegen durch die Luft, die Möwen kreischen, die Windräder drehen sich. Im Norden brauchen die Charaktere immer eine Jacke in der Tasche, selbst im August, und sie verlangen heißen Tee statt hausgemachter Limonade.
Die Weite der flachen Landschaft prägt die Charaktere und ihre Probleme. Dass es am Meer nicht zwangsläufig eben ist, gerät in Vergessenheit. Man kann weit sehen, dennoch gelingt es, im Verborgenen verbotene Dinge zu tun. Aufmerksam beobachten die Charaktere, doch sie sprechen nicht darüber. Vielleicht ist es ihre städtische Zurückhaltung, gerne als hanseatisch bezeichnet. Möglicherweise ist es ihre Gelassenheit, weil sie wissen, dass der Wind lauter ist als das Geschwätz.
Klar und geradeaus, windig und trüb
Im Norden sagen die Charaktere, was sie denken. Woher unter diesen Umständen die Intrigen kommen, die Lügen und Betrügereien, ist unklar. Doch auch sie existieren, und sie bereiten den Charakteren die gleichen Probleme wie unter einem südlicheren Sommerhimmel.
An den Küsten kennen die Charaktere Nebel zu allen Jahreszeiten. Auch im Sommer hängt am Morgen der Dunst zwischen den Bäumen, stehen abends Schwaden über dem Moor.
Der Wind wiederum treibt die Charaktere. Er schiebt sie vor sich her und zwingt sie zu handeln. Außerdem klärt er ihre Gedanken, weht die alten Routinen fort, pustet neue Ideen in ihren Kopf. Wächst der Wind aber zu einem Sommersturm an, müssen die Charaktere in Deckung gehen. Doch auch dieser Sturm bringt Klärung, nachdem die Schäden beseitigt wurden.