Humor — Alles nur ein Witz?


Humor

Lachen ist gesund. Auch wenn wir nicht unbedingt alle Leser zum lauten Lachen bringen wollen, möchten wir sie oft lächeln oder wenigstens schmunzeln lassen. Humor ist also ein Element, das wir in Büchern verwenden können, auch in Büchern, die wir nicht als lustig angelegt haben. Wie wirkt Humor in einer Handlung?

Humor — das richtige Maß für diese eine Geschichte

Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) gibt als erste Definition von Humor „gelassene Heiterkeit, die den Menschen befähigt, in schweren Situationen eigene und fremde Schwächen zu belächeln und den Mut zu bewahren“.  Die Wortwolke unter den Definitionen zeigt als einen der größten (und damit in Verbindung mit dem Wort Humor oft genannten) Begriffe Geschmackssache. Das deckt sich mit unseren Erfahrungen im Alltag. Nicht alle Leute lachen über die gleichen Sachen, und nicht alle lachen gleich laut.

Wenn wir nicht entschieden haben, eine lustige Geschichte zu schreiben, die sich an eine bestimmte Gruppe von Lesenden richtet und diese möglichst oft zum Lachen bringen soll, müssen wir mit Humor vorsichtig umgehen. Zu viel wirkt übertrieben und nutzt sich auf die Dauer ab. Zu wenig macht eine Handlung langweilig.

Ein Blick auf den Alltag zeigt uns, dass einige Situationen komisch wirken, und aus Erfahrung haben wir gelernt, dass es einen Unterschied macht, ob wir lachen oder andere über uns lachen. Dieses Wissen können wir einsetzen.

Verschiedene Formen

Die Wortwolke im DWDS gibt uns auch Wörter wie grimmig, hintersinnig, derb, schwarz, trocken.

Schwarzer Humor (übrigens erst seit 1940 belegt) bedient sich mit Themen, über die gesellschaftlich nicht gelacht werden darf, etwa Tod, Krieg, Diskriminierung. Lesende werden eher nicht hell lachen, vielmehr grimmig.

Feinsinniger Humor bedient sich Anspielungen, ist dezent, vielleicht auch ironisch. Auch hier werden Lesende nicht laut lachen, eher lächeln, wenn auch nicht unbedingt freundlich.

Auch Übertreibung kann Lesende zum Lachen bringen, wenn das beschriebene Verhalten eines Charakters nicht zur Situation passt.

Wenn wir testen wollen, wie Lesende auf unsere humorvollen Textstellen reagieren, ist es wichtig, die Beta-Leser*innen genau aus der Zielgruppe auszuwählen. Anderenfalls erkennen sie nicht, was lustig gemeint ist und was nicht.

 

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