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Sommerinterview 2015 – Ele Wolff

 Dies ist das siebte Sommerinterview auf meinem Blog. Hier lernen Sie Autoren oder Kollegen kennen, entdecken neue Bücher, finden Gemeinsamkeiten und sammeln vielleicht den einen oder anderen Tipp auf. Heute lesen Sie über Ele Wolff.

Ele Wolff (c) privat

Ele Wolff (c) privat

Bitte stellen Sie sich und Ihre Bücher kurz vor.

Über Liebe , Lust und Leichen- Krimis und andere Gemeinheiten.
So könnte man meine Bücher beschreiben. Einige sind in Ostfriesland angesiedelt.
Es spielen meist Frauen die Hauptrolle. Ermittler findet man bei mir seltener.
Die Bücher habe ich eigenständig bei Amazon veröffentlicht. Es tut sich ja immer was auf diesem Sektor. Ich bin gespannt, welche Möglichkeiten sich noch so für selbstverlegende Autoren ergeben.

1.Wie lange schreiben Sie schon? Wann wussten Sie, dass Sie Ihre Texte veröffentlichen wollten?

Bücher haben bei mir schon immer eine Rolle gespielt. Ich bin als leidenschaftliche Leserin geboren. Als Kind war ich immer blass. Zwischen den Buchseiten scheint eben keine Sonne. Schreiben ist seit zwanzig Jahren mein Ding. Ich lebte damals auf einer Nordseeinsel. Die Winter sind dort lang und dunkel. Aus Spaß schrieb ich mal den Satz „Karsten war sehr übergewichtig und schwitzte stark“ in eine leere Worddatei.
Als ich das dann las, war ich überwältigt. Mit ein paar Buchstaben hatte ich eine ganze Geschichte vor Augen. Diesen Satz habe ich wieder gelöscht und sofort mit meinem ersten Roman angefangen. Nach Beendigung und Überarbeitung habe ich Leseproben an die verschiedensten Verlage geschickt. Heute besitze ich einen dicken Ordner mit den diversen Absagebriefen. Trotzdem habe ich weiter geschrieben. Um des Schreibens Willen.

2. Wie groß ist der Anteil, der das Schreiben in Ihrem Leben einnimmt? Was machen Sie, wenn Sie nicht schreiben?

Bei mir sind das eher Schreiblöcke. An manchen Tagen schreibe ich ein paar Stunden, dann wieder weniger. Daneben arbeite ich in der Kulturszene und organisiere Ausstellungen und Lesungen. ( Pressearbeit und Katalogtexte.)

3. Wodurch lassen Sie sich inspirieren? Wie entstehen aus Ihren Ideen Texte?

Bei meinem Krimi“ Bei Stina brennt noch Licht“ hatte ich nur den Titel. Ich sah vor meinem inneren Auge eine kleine alte Dame, die sehr herrisch ist. Die Geschichte ist dann im nach hinein daraus entstanden. Die Ideen kommen irgendwie in meinen Kopf. Auf einmal sind sie da. Die Welt ist voller Inspiration. Ich kann mich nicht entziehen.

4. Planen Sie Ihre Bücher oder schreiben Sie ins Blaue? Wie behalten Sie die Übersicht über Handlungsstränge, Charaktere und Orte?

Meistens habe ich eine Grundidee und schreibe einfach los. Es ist dann so, als ob vor meinem inneren Auge ein Film abläuft und ich bin die Zuschauerin. Ich sehe die Szenen, höre die Menschen reden und schreibe das dann auf.
Bei meinem aktuellen Projekt habe ich sogar schon das Ende festgelegt. Der letzte Satz ist schon geschrieben. Zu meiner eigenen Überraschung.
Zur Übersicht habe ich mir Tabellen gemacht, um über die Handlungsstränge die Übersicht zu behalten. Jetzt unterstützt mich noch das Schreibprogramm Papyrus. Dort kann man wunderbar in den Kapitelüberschriften Strang und Zeit vermerken.

5. Wie überarbeiten Sie Ihre Texte?

Mindestens zwei Mal auf Inhalt und Fehler. Dann lege ich meinen Text für mindestens zwei Wochen beiseite. Danach nochmalige Überarbeitung. Die Pause ist für meinen eigenen Blickwinkel auf den Text wichtig. Dann gebe ich den Text einer Korrektorin. Sie markiert die Fehler, auch Unstimmigkeiten im Text. Nochmalige Überarbeitung. Meistens lese ich den Text noch mal im ebook-reader.

6. Wie sieht der Ort aus, an dem Sie schreiben?

Mein Schreibtisch steht am Fenster. Das ist gut für kreative Denkpausen. Ich bekomme mit, wenn der Postbote anrückt oder die Nachbarin. Nur zu gerne lasse ich mich ablenken.
Drumherum Zettel, Papiere und Bücher auf einem großen Tisch. Das kreative Chaos.
Ich finde aber alles sofort wieder.

7. Wer sind Ihre Leser? Kennen Sie Ihre Leser? Warum schreiben Sie ausgerechnet für diese Leser?

Meiner Einschätzung nach sind meine Leser Menschen, die sich beim Lesen entspannen wollen. Sie mögen nichts Anstrengendes, aber Spannung und auch Humor. Den bestimmten Leser für mich gibt es wohl nicht(männlich/weiblich/Alter).

8. Was unternehmen Sie für den Erfolg Ihrer Bücher?

Dazu benutzte ich die sozialen Netzwerke wie facebook, twitter und google +.
Außerdem habe ich eine Webseite und einen Blog. Dort poste ich Fotos mit einer aussagekräftigen und humorvollen, vor allem kurzen Aussage.
Am allerliebsten organisiere ich mit Kollegen( Autoren und Musikern)Lesungen. Die Zuhörer lieben die Vielfalt der Geschichten und Autoren. Ich liebe Gemeinschaftslesungen. Mehrfach habe ich schon während Kunstausstellungen in einer Galerie gelesen. Kunst & Wort. Die Verbindung zur Kunst gefällt mir besonders gut. Ich lerne dadurch immer wieder andere Leute kennen.

9.Wenn Bücher verboten wären, welches Buch würden Sie heimlich behalten?

Wahrscheinlich würde ich ein großes Buch mit vielen leeren Seiten und eine große Kiste Stifte behalten. Jetzt kann ich die Seiten heimlich mit meinen Geschichten füllen.

10. Was wäre Ihr wichtigster Tipp für einen neuen Autor?

Seien Sie selbstbewusst, stecken sie auch Negatives weg( Vielleicht ist aber doch etwas Wahres daran?)
Es ist im Bücheruniversum Platz für uns alle und jeder findet seine Leser. Bitterkeit und Frustration tötet jegliche Kreativität. Aus Buchstaben Worte und ganze Geschichten zu schreiben macht Spaß. Und den sollte man sich auf gar keine Fall nehmen lassen.

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