Kindle direkt Publishing (kdp) hat sie schon lange, das Verzeichnis lieferbarer Bücher hat sie, Tolino Media hat sie gerade eingeführt: Altersangaben bei E-Books, bzw. Büchern. Das ist keine weitere aufgezwungene Angabe, die man umgehen kann, wenn sich ein Schlupfloch bietet. Altersangaben helfen, Bücher und E-Books zu verkaufen.
Im Bereich Erotik sind Altersangaben längst Pflicht, und sogar Werbung. Wer liest „Liebesgeschichte ab 18“ bekommt eine ziemlich klare Vorstellung von dem, was beim Lesen zu erwarten ist. An diesem Beispiel sieht man bereits, dass eine Altersangabe Bücher verkaufen kann, wenn das Publikum die Bedeutung der Angabe richtig deutet.
Die Altersangabe macht besonders bei Kinderbüchern Sinn. Selbst wenn das Thema Katzenbabys Dreijährige, Fünfjährige und Zehnjährige anspricht, sind die Ansprüche dieser Altersgruppen an Inhalt und Sprache unterschiedlich. Dreijährige wollen leicht verständliche Bilder und wenige einfache Sätze, Fünfjährige erwarten schon eine zusammenhängende Geschichte zu den Bildern, Zehnjährige möchten eine spannende Handlung, die die Bilder nur noch illustrieren. Auf der kdp-Plattform können neben dem Alter auch Angaben zum Lesealter nach dem amerikanischen System gemacht werden. Wer Bücher für so junge Leser kauft, achtet auf die Altersangaben. Sie helfen bereits bei der Vorsortierung der Titel und können den Ausschlag bei der Kaufentscheidung geben.
Auch bei Büchern für Jugendliche und junge Erwachsene ist das Alter ein wichtiger Anhaltspunkt, schließlich kauft diese Lesergruppe Bücher bereits selbst. Es spricht übrigens nichts dagegen, im Klappentext darauf hinzuweisen, dass ein Buch besonders für Frauen ab Vierzig oder Männer ab Fünfzig interessant ist. Erwachsene sind schließlich kein homogener Block, sondern eine nach vielen Kriterien differenzierte Leserschaft. Neben unterschiedlichen Interessen in den Themen und Genres beeinflussen Alter und Lebenserfahrung durchaus die Wahl für ein bestimmtes Buch.