Ein großes Problem beim Schreiben ist auch für Muttersprachler die ständige Verwendung ein und desselben Wortes. Kennen Sie das auch?
Problem: das Wiederholen bestimmter Wörter
Meistens merkt man es nicht, weil die Aufmerksamkeit auf das gerichtet ist, was man schreibt. Wie man schreibt, ist in diesem Augenblick nebensächlich. Aber spätestens beim Nachlesen wird es dann offensichtlich: ein Wort, manchmal sogar mehrere Wörter wiederholen sich.
In der Schule wurden Wiederholungen rot angestrichen. Alleine am Schreibtisch sollten Autoren so ehrlich sein, das auch zu tun oder schnell ein anderes Wort mit gleicher Bedeutung einzusetzen. Solche Wörter nennt man Synonyme.
Das klingt einfach, ist aber selbst für Muttersprachler oft schwierig. Das Problem der Wortwiederholung entsteht in vielen Fällen nicht bei besonderen Wörtern. Die besonderen Wörter, Fachbegriffe etwa oder Wörter, die wenig Verwendung finden, wählen wir viel bewusster aus. Aber die Allerweltswörter, Wörter, die jeder tausendmal am Tag in den Mund nimmt, die schleichen sich immer wieder ein, wenn für einen Moment der Ausdruck weniger wichtig ist als der Inhalt.
Doch bei jeder Textart wirken Wortwiederholungen monoton und langweilig. Glücklicherweise findet sich meist leicht Abhilfe, denn Sprachen bieten für ein Wortfeld viele Wörter an. Aber Vorsicht, die Wörter innerhalb eines Wortfeldes unterscheiden sich fast immer in ihrer exakten Bedeutung. Wer eine Sprache lernt, muss sich diese oft feinen Unterschiede mühevoll aneignen. Muttersprachler sollten ein Gefühl für die Unterschiede haben. Sie verfügen über unbewusstes Sprachwissen.
Dummerweise verweigert sich solch unbewusstes Wissen gerne, wenn wir es bewusst einsetzen wollen. Wir müssen uns das unbewusste Wissen bewusst machen. Tun wir das regelmäßig, fällt es schnell leichter, passende Wörter zu finden.
Ein Wortfeld erarbeiten
Am einfachsten geht das Erarbeiten eines Wortfeldes immer noch mit Stift und Papier.
Auf dem leeren Blatt zeichnet man einen Kreis. In den Kreis schreibt man das Wort, das man zu oft wiederholt hat. Im Beispiel ist dies das Wort sagen.
Nun zieht man von dem Kreis aus Striche wie Arme. An diese Striche schreibt man ein Wort, das erklärt, in welche Richtung die Bedeutung der gesuchten Wörter tendiert. Beim Wortfeld sagen können das Wörter sein, die sich auf die Lautstärke beziehen (laut, leise) oder die Stimmung des Sprechenden (wütend, traurig). Sicher fallen Ihnen weitere Möglichkeiten ein.
Schließlich sammelt man am Ende der „Arme“ Wörter mit gleicher Bedeutung zu sagen. Am Ende des „Armes“ laut könnten schreien, rufen, brüllen stehen. In einigen Fällen werden Sie Wörter zu verschiedenen „Armen“ schreiben wollen. Brüllen beispielsweise passt von der Lautstärke her zu laut, von der Stimmung des Sprechenden zu wütend.
Auf diese Weise können Sie schnell Wortfelder für alle Wörter erarbeiten, die Sie oft wiederholen. Erfahrungsgemäß gehören zu diesen Wörtern gehen und tun/machen. Wenn Sie wissen, dass Sie dazu neigen, bestimmte Wörter zu wiederholen, sollten Sie sich das Wortfeld erarbeiten. Sie werden merken, dass Ihnen immer neue Wörter einfallen, die Sie in ein Wortfeld schreiben können.
Neigen Sie zur Wortwiederholung? Wie erarbeiten Sie sich Wortfelder?