Leser möchten Bücher finden, Autoren möchten Bücher verkaufen. Wie bringt man den Leser zum Buch? Und woher weiß der Leser, dass ein Buch möglicherweise für ihn interessant sein könnte? Suchwörter sind die Antwort.
Suchwörter: Ein Beispiel aus dem Buchhandel
Im idealen Buchladen an der Ecke hat der Leser schon viele Bücher gekauft. Die ideale Buchhändlerin dort kennt den Leser beim Namen, hat in ihrem Kopf eine Liste der von ihm gekauften Bücher und der Kommentare des Lesers zu diesen Büchern. Außerdem hat sie alle Bücher in ihrem Sortiment gelesen, weshalb sie alle Daten zu Autor, Thema, Handlung und Charakteren parat hat. Auf Basis dieser Sammlung an Informationen ist die ideale Buchhändlerin in der Lage, dem Kunden exakt das Buch zu empfehlen, welches er unbewusst sucht. Dies kann die ideale Buchhändlerin besser als jeder Algorithmus eines Online-Buchhändlers.
Eine schöne Geschichte? Gehen wir davon aus, dass sie wahr ist. Die ideale Buchhändlerin kennt ihren Kunden. Das heißt, sie hat, grob vereinfacht, eine innere Liste mit Informationen über seine Person und seine literarischen Vorlieben:
Kunde xy:
- Weiblich
- 36 Jahre
- Single
- Lehrerin
- keine Kinder
- zwei Katzen
- ein Hund
- reitet
- liebt Krimis
- viel Blut
- in Italien angesiedelt
- keine italienischen Autoren
- attraktiver Ermittler, männlich
- mochte Buch A
- mochte nicht Buch B
- …
Online-Buchhändler kennen ihre Kunden nicht persönlich, aber sie haben auch solche Listen mit Suchwörtern, die sie anhand der Daten von Käufen, Rückgaben, Wunschzetteln, angesehenen Titeln und Bewertungen anlegen.
Wie kommt das Suchwort zum Buch?
Wenn ein Verlag ein Buch im Verzeichnis lieferbarer Bücher meldet, meldet er auch Suchwörter, mit denen das Buch vom Kunden beschrieben werden könnte.
Wenn Autoren ein Printbuch oder ein E-Book bei einer Veröffentlichungsplattform anmelden, bez. hochladen, werden sie aufgefordert, Suchwörter anzugeben.
Zu den Metadaten eines E-Books gehören auch Suchwörter, die vor der Erstellung des E-Books in eine Metadatendatei eingegeben werden.
- Es liegt also in den Händen des Verlags oder des Autors im Self-Publishing, ob Suchwörter mit dem Buch oder E-Book verknüpft werden,
- welche Suchwörter verknüpft werden.
Wie finde ich passende Suchwörter für mein Buch?
Suchwörter zu finden ist nicht schwierig. Das wichtigste Werkzeug ist der gesunde Menschenverstand, ein bisschen Kommunikation und Lust auf Schnüffeln und Stöbern im Internet.
Methode GMV: Gesunder Menschenverstand
Sie haben Ihr Buch selbst geschrieben. Niemand weiß besser als Sie, worum es sich dreht.
Legen Sie eine Liste an, auf der Sie Genre (z. B. Krimi), Handlungsort (Österreich, Salzburg), ermittelnde Person (z. B. weiblicher Ermittler), Namen der wichtigsten Charaktere aufnehmen. Ergänzen Sie alles, was wichtig für die Handlung ist (z. B. klassische Musik, Mozart, Museum, Mord, Elefanten, Tierschutz, Vergewaltigung).
Damit haben Sie eine Liste mit Suchwörtern. Manchmal werden Sie gezwungen, sich auf eine bestimmte Anzahl zu beschränken. Dann wählen Sie die wichtigsten Suchwörter aus.
Methode K: Kommunikation mit Lesern
Vielleicht finden Sie Ihre Liste mit Suchwörtern zu kurz oder Sie können sich nicht entscheiden, welche Suchwörter Sie in eine Auswahl aufnehmen sollen.
Kommunizieren Sie mit ihren Testlesern oder mit Lesern, die bereits Exemplare gekauft oder von Ihnen geschenkt bekommen haben. Fragen Sie Ihre Leser, was Sie an Suchwörtern hinzufügen könnten. Fragen Sie auch, welche die prägnantesten Suchwörter sind.
Methode SuSiI: Schnüffeln und Stöbern im Internet
Seien Sie sich nicht zu schade, einmal nachzusehen, mit welchen Suchwörtern Autorenkollegen ihre Bücher bei den Online-Buchhändlern einstellen. Suchen Sie nach Büchern, die Ihrem von Genre und Inhalt her ähneln. Nicht alle Online-Händler veröffentlichen die Suchwörter. Bein xinxii.com sind sie zum Beispiel unter den Daten des Titels aufgelistet.
Bei Google Keyword Tool können Sie Suchwörter eingeben und sich anzeigen lassen, wie häufig diese Suchwörter nachgefragt wurden. Die allgemeine Version des Tools ist kostenlos, die maßgeschneiderte Version kostet Geld, ist aber nicht notwendig.