Was sollen die Leute von mir denken? Wenn das jemand liest! Das darf ich nicht so stehen lassen! Das kann ich so nicht schreiben!
Solche Fragen gehen vielen Autoren, gerade auch Autorinnen durch den Kopf, wenn sie schreiben.
Wichtig ist dabei das wenn sie schreiben, denn Angst vor den Folgen verhindert oft, dass Gedanken überhaupt niedergeschrieben werden. In einer sich frei wähnenden Gesellschaft ist das ein Zeichen von Vorzensur im Kopf.
Kreatives Denken provoziert
Kreatives Denken birgt immer Gefahren für die bestehende Ordnung. Autoren sind sensible Menschen, sie spüren das. Die befürchteten Folgen beziehen sich meist auf das soziale Umfeld. Solche Gedanken drängen sich dann auf:
Wie reagieren meine Angehörigen und Freunde, meine Nachbarn und Kollegen, die Postbotin und die Zeitungsausträgerin, wenn sie lesen, was ich aufzuschreiben wage?
Ich habe Verantwortung für mich und meine kreative Arbeit
Gute Gründe nicht zu schreiben, sind schnell gefunden, ebenso gute Gründe, das Geschriebene zu bereinigen, es gefälliger zu gestalten. Wir wollen doch ankommen bei unseren Bekannten und Lesern.
Wie einfach wäre das Leben, wenn wir wüssten, wofür wir die Erlaubnis hätten. Oder? Wenn wir die Verantwortung für unsere Arbeit einfach abgeben könnten? Oder nicht?
Eher nicht. Wer schreibt, malt, backt, Häuser baut oder Haare schneidet trägt selbst die Verantwortung für das Getane.
Hier sind ein paar Regeln, für diejenigen, die sich nach Regeln sehnen:
1. Lassen Sie sich gehen
Schreiben Sie, was Ihnen in den Sinn kommt. Bringen Sie die Ideen heraus, aus Ihrem Kopf auf Papier oder auf einen Monitor. Es ist gleichgültig, welches Medium Sie zum Schreiben verwenden: Machen Sie das Unsichtbare sichtbar. Logik, Sprache, Grammatik spielen in dieser Phase eine untergeordnete Rolle.
Geben Sie sich selbst die Erlaubnis.
2. Halten Sie sich beim Schreiben mit Wertungen zurück
Wenn Sie schreiben, schreiben Sie. Aus den Tiefen, meinetwegen auch Abgründen Ihrer Person kommen Gedanken und Ideen, die Sie nicht bei sich vermutet hätten. Das ist die Kreativität, die Sie in Kursen und Ratgebern gesucht haben. Unterdrücken Sie sie nicht. Schreiben Sie auf, was aus Ihnen kommt.
Erlauben Sie sich, Sie selbst zu sein.
3. Lösen Sie sich von der Vorstellung des perfekten ersten Entwurfs
Ein druckreifer Text ist immer das Ergebnis intensiver Arbeit. Perfektion entsteht nicht aus dem Handgelenk, sondern ist das Ergebnis langer Stunden schreiben, streichen, löschen, neu schreiben, laut vorlesen, löschen. Investieren Sie Zeit und Emotion und Verstand, um Ihren ersten Entwurf über viele Zwischenstationen zu einem Text zu machen, den fremde Augen lesen dürfen.
Seien Sie stolz auf sich und Ihre Arbeit.
Ich bin ehrlich begeistert von der Kürze und Qualität dieser Beiträge, denn diese Tipps sind sonst sehr umständlich formuliert und verteilt auf Blogs zu finden und zeigt sogar (großer Respekt) in gewisser Weise die gründe auf, die gegen Bloggen sprechen und wie man sie überwinden kann. Vielen Dank dafür.
Danke für das Kompliment 🙂