Aktuelle Studien legen nahe, dass auch im deutschsprachigen Raum E-Books an Bedeutung gewinnen. Das gedruckte Buch scheint bald verschwunden zu sein, hört man manchen Kulturpessimisten klagen. Sollten Autoren angesichts dieser Entwicklungen noch auf gedruckte Bücher setzen? Ist nicht insbesondere das Hardcover ein völlig überholtes Gebilde?
Wie möchten die Deutschen Bücher lesen?
Der Börsenverein des deutschen Buchhandels (mvb) veröffentlichte im Sommer 2013 die Studie Von der Perspektive zur Relevanz – Das E-Book in Deutschland 2012. Danach bevorzugen nach wie vor viele Leser das gedruckte Buch.
Selbst bei rückläufigen Zahlen möchte weit über die Hälfte der Befragten lieber ein gedrucktes Buch lesen. Sieht man die Nutzungssituationen an, meint man, der deutsche Leser als solcher schätzte das E-Book hauptsächlich wegen des geringen Gewichts des Lesegerätes. Bestimmte Produktkategorien, wie Reiseführer, Ratgeber und Lehrbücher werden bevorzugt gedruckt gelesen. Auch bei Kinderbüchern liegen gedruckte Bücher vorne.
Die Studie des mvb, von einem zugegebenermaßen konservativen Institut, zeigt, dass breite Leserschichten nach wie vor an gedruckten Büchern interessiert sind. Diese Leser zu übersehen, sie geradezu abzuschrecken, indem man ihnen Bücher ausschließlich in Formaten vorlegt, die sie nicht schätzen, ist rücksichtslos und undankbar. Es ist so einfach, E-Book und Printbuch nebeneinander zu veröffentlichen, dass sich niemand davon abhalten lassen sollte.
Wie steht es mit dem Hardcover?
Nicht alle Self-Publishing-Anbieter für gedruckte Bücher haben Hardcover im Programm. Da die Herstellungskosten höher sind, werden diese Bücher zwangsläufig teurer.
Autoren sollten jedoch überlegen, ob ihre Bücher in die Kategorien fallen, die Leser bevorzugt in gedruckter Form lesen. Kinderbücher sind oft besonderen Belastungen ausgesetzt, die ein Taschenbuch nicht lange überlebt. Wissenschaftliche Werke und Lehrbücher liest man meist nicht linear, Leser springen zwischen Teilen des Buches. Taschenbücher sind dem oft ungeduldigen Blättern nicht gewachsen, deshalb schaffen Bibliotheken gerne Hardcover an. Auch Optik und Haptik spielen für viele Leser eine Rolle. Sie bevorzugen Hardcover vor Taschenbüchern. Eine weitere Gruppe von Lesern möchte ihr Lieblingsbuch in allen möglichen Formaten besitzen, Hardcover, Taschenbuch, E-Book.
Angebote für Hardcover sollten Sie auf jeden Fall prüfen und für jeden Ihrer Titel einzeln entscheiden, ob Sie zusätzlich eine Version in Hardcover anbieten möchten.
Ich merke, dass ich den verschiedenen Formaten verschiedene Funktionen zuordne. Und Anleitungen für alles, was nichts mit dem Computer zu tun hat, habe ich nach wie vor gerne ausgedruckt neben mir liegen.
Ich sehe elektronische BÜcher als praktische Ergänzung. Ein Buch aus Papier fühlt sich besser an, riecht besser usw.. Auf Reisen kann aber ein Tablettcomputer z.B.Lesen Sie mehr …
Da hast Du Recht Martina!
Ich glaube, Bücher in verschiedenen Versionen werden noch lange nebeneinander existieren. Leser reagieren anders als Fotografen auf Neuerungen. Und Langspielplatten haben in Kreisen von Musikliebhabern Kultstatus.
Ich lese immer noch herkömmliche Bücher! Und hoffe, dass sie nicht aussterben.