In sozialen Netzwerken stoße ich oft auf die Frage, ob Autoren bloggen sollten. Die Frage wird oft noch schärfer formuliert: Muss ein Autor bloggen? Es scheint, als fürchteten Autoren das Bloggen.
Warum Autoren das Bloggen vermeiden
Ich glaube, viele Autoren, die so heftig auf den Vorschlag zu bloggen reagieren, spüren intuitiv, dass dort ein anderer Schreibstil notwendig wird. In ihren Büchern schaffen sie Literatur, damit kennen sie sich aus. Ein Blogpost funktioniert anders. Das verunsichert manche Autoren, denn sie müssen sich einer Sprache bedienen, in der sie sich nicht wohlfühlen.
Auch ist die Öffentlichkeit des Blogs eine andere. Wieder intuitiv nehmen Autoren den Unterschied zu einem kurzen Statement bei Facebook oder zu einer Rückmeldung von Lesern beispielsweise nach einer Lesung wahr. Ein Blogpost verlangt eine Stellungnahme, fordert vielleicht Argumente und das in einer gewissen Ausführlichkeit. Das kann beunruhigen.
Warum Autoren Bloggen wagen sollten
Der eben genannte Aspekt der Öffentlichkeit ist der wichtigste Grund, weshalb Autoren über ihren Schatten springen und bloggen sollten. Bücher verkaufen sich nicht von alleine. Leser wollen wissen, welche Bücher es gibt, wer die Autoren sind, was die Autoren außerdem schreiben. Diese Informationen können von den Autorenseiten bei E-Book-Plattformen oder bei Verlagen, von Author Central bei Amazon oder dem Profil bei Facebook zusammengesucht werden, aber das kostet Zeit. Zeit investieren Leser jedoch nur, wenn ihr Interesse bereits groß ist.
Ein Blog bietet ähnlich wie eine eigene Internetseite wichtige Informationen über einem Autor an einem Ort. Anders als bei Facebook, Google+ oder Twitter sind Informationen über lange Zeiträume zu sehen und über Suchfunktionen leicht zu finden. Haben Sie einmal versucht, einen zwei Jahre alten Facebook-Post zu finden, weil der einen Link enthielt, den sie jetzt brauchen könnten? Das ist machbar, aber eine Frage der Zeit und der Schnelligkeit der Internetverbindung, also letztlich eine Frage der Geduld. Wie geduldig sind Sie, wenn Sie schnell eine neue Lektüre haben wollen?
Ein Blog spart ihren Lesern Zeit. Ein Blog gibt eine Übersicht über Ihre Aktivitäten, besonders wenn Sie Ihren Blog mit Ihren Sozialen Netzwerken verknüpfen. Wenn Sie regelmäßig bloggen, genügen zwei bis vier Posts gleichmäßig verteilt über den Monat. So haushalten Sie mit Ihrer Zeit, steigern aber nach und nach Ihre Sichtbarkeit.
Wenn Sie sich entschlossen haben, einen Blog zu beginnen, finden Sie bei Sandra Konrad eine übersichtliche Anleitung. Wenn Sie Englisch lesen, gibt Ihnen Joel Friedlander viele nützliche Tipps.