Gleichgültig, mit welchem Programm wir schreiben, für unsere Manuskripte bevorzugen wir bestimmte Schriften. Die Wahl einer Schrift hat etwas mit Lesbarkeit zu tun, aber auch mit der Stimmung, die diese Schrift auslöst. Manuskripte sind weitgehend privat. Zwar lesen sie auch Testleser*innen und Lektor*innen, aber die längste Zeit arbeiten, schreiben und lesen wir allein in unserem Manuskript. Wenn es zur Veröffentlichung kommt, sollten wir uns jedoch überlegen, dass Leser*innen andere Ansprüche an Schrift stellen als wir.
Die Wahl einer Schrift – Die Wirkung unterschiedlicher Schriften
Bestimmt sind Sie schon einmal auf eine Webseite gestoßen, die Sie einfach nicht lesen konnten. Da hatte sich jemand kreativ ausgetobt, einen Hintergrund gewählt und eine Schrift gleich in einer für den Hintergrund passenden Farbe. Vielleicht war sogar der erste Blick auf die Webseite ansprechend. Nur das Lesen wurde zum Problem. Wie lange bleiben Sie auf einer Webseite, auf der Sie Kopfschmerzen kriegen?
Heutzutage kommt es nicht mehr oft vor, dass Menschen ihre Internetseiten selbst erstellen. Wer in den 1990er Jahren surfte, bekam oft Kopfschmerzen von den unlesbaren Schriftkombinationen. Doch auch die heute verbreiteten Baukästen für Webseiten lassen den Betreiber*innen so viel Freiraum, dass sie ihre Internetpräsenz unerträglich machen können.
Warum machen uns bestimmte Schriften Probleme?
Grundsätzlich heißt es, dass kurvige Schriften, bei denen es aussieht, als seien die Buchstaben verbunden, leichter zu lesen sind. Das sind sogenannte Serifen Schriften. Gedruckt ergeben sie ein gleichmäßiges Bild, das Auge wandert über die kleinen Bögen am Ende der Buchstaben leichter zum nächsten und erkennt auch leicht, wo ein Wort endet.
Diese Eigenschaft ist jedoch auf einem Bildschirm hinderlich. Gerade bei kleiner Schrift in niedriger Auflösung erscheinen die Bögen verpixelt, der Buchstabe erscheint roh – und schlechter lesbar. Deshalb findet man auf Webseiten meistens eine serifenlose Schrift. Ein Blick in Ihre Schriftfonts zeigt Ihnen diese Schriften mit dem Zusatz Sans Serif.
In dem Post Die Psychologie hinter Schriftarten erklären Binary Brothers an zahlreichen Beispielen die Wirkung unterschiedlicher Schriftfonts.
Schriften in E-Books und gedruckten Büchern
E-Books und gedruckte Bücher sind unterschiedliche Medien, die den gleichen Inhalt – Ihren Text – auf unterschiedliche Weise darstellen.
Wie Ihr Text in einem E-Book erscheint, liegt nur zu einem relativ kleinen Teil an Ihnen. Das Gerät, auf dem das E-Book gelesen wird, und die Vorlieben des Lesers oder der Leserin haben einen viel größeren Anteil. Deshalb sollten Sie Ihr E-Book möglichst neutral gestalten, sodass es auf möglichst vielen Geräten und in möglichst vielen Einstellungen angenehm aussieht und gut lesbar ist. Daher sollten Sie darauf verzichten, Schriften in das E-Book einzubetten.
Anders hingegen sieht es bei gedruckten Büchern aus. Hier haben Sie die volle Kontrolle über das Design, und folglich auch über die Lesbarkeit. Die Wahl des Schriftfonts, der Schriftgröße, des Zeilenabstands, aber auch der Breite der Ränder und der Verteilung des Texts auf der Seite haben Einfluss auf das Leseerlebnis. Der Post Schriftwirkung: Was bei der Schriftwahl zu beachten ist von Die Druckerei informiert Sie nicht nur über verschiedene Schriften, sondern geht auch auf andere Aspekte von Druckdesign ein.