Blogs gelten seit vielen Jahren als ausgedient. Gleichzeitig sprießen weiter neue Blogs aus dem digitalen Boden, denn Blogs als Kommunikationsmedium haben viele Vorteile, die Blogger*innen wie Leser*innen zu schätzen wissen. Woher kommen Blogs und was leisten sie nach wie vor?
Vom Weblog zum Blog
Der offiziell erste Blog stammt vom Softwareentwickler Tim Berners-Lee. 1990 arbeitete er im CERN in Genf. Er entwickelte ein Kommunikationsmedium, das den Wissenschaftlern am CERN ermöglichte, sich über die Grenzen von lokalen Computernetzwerken hinweg auszutauschen. Er programmierte in HTML Webseiten, die man über das Protokoll http verschicken und über eine Internetadresse URL aufrufen konnte. Berners-Lee nutzte seine Seite, um zu erklären, wie andere Menschen mit HTML eigene Webseiten erstellen und wie sie im World Wide Web nach Informationen suchen konnten. Wie bei heutigen Blogs als Kommunikationsmedium standen die neusten Nachrichten oben, während die älteren nach unten wanderten.
Für dieses neuartige Kommunikationsmedium gab es noch keinen Namen. Erst 1997 führte Jorn Barger die Begriffe Web (Internet) und Log (Tagebuch) zu Weblog zusammen. Zwei Jahre später verwendete Peter Merholz die verkürzte Form Blog. Mehr über die Geschichte der Blogs können Sie in einem Post bei Carta nachlesen.
Blogs als Kommunikationsmedium – Was können Blogs gut?
Blogs als Kommunikationsmedium mögen alt sein, sie haben aber immer noch ihren Platz. Ihr größter Vorteil gegenüber Sozialen Plattformen wie Facebook, Instagram oder Twitter und all den anderen ist ihre Unabhängigkeit. Nicht die Nutzer treffen die Entscheidung, ob ein Netzwerk wie einst Google+ geschlossen oder die Regeln für die Veröffentlichung von Posts radikal verändert wird. Ein Blog mit einer eigenen Internetadresse auf einem eigenen Webspace unterliegt nur den Entscheidungen der Bloggerin oder des Bloggers.
Neben ihrer Unabhängigkeit sind Blogs eine gute Möglichkeit, eine Internetpräsenz mit neuen Informationen zu befüllen. Eine Autorenseite enthält beispielsweise Informationen über die Person der Autorin oder des Autors, über aktuelle und ältere Bücher, über Bezugsquellen oder Dienstleistungen. Hier kommt es selten zu Änderungen, hingegen bringt ein Blog regelmäßig neue Informationen. Daher sollte ein Blog immer in eine Internetpräsenz eingebunden werden.
Blogbeiträge erlauben Leser*innen, sich einen Überblick zu verschaffen. Anders als in einem sozialen Netzwerk fliegen die Informationen nicht vorbei, sie sind nach Stunden, Tagen, Monaten oder Jahren noch am gleichen Platz. Leser*innen können an der Hauptüberschrift und den Zwischenüberschriften erkennen, worum es in dem Text geht. So können sie auch gezielt zu dem Absatz scrollen, der für sie am interessantesten ist. Das spart auch Zeit gegenüber Videos oder Podcasts, in die sie zunächst hineinhören müssen.
Auch lässt sich die Spezialisierung eines Blogs schnell erkennen. Leser*innen
Viele Fürsprecher*innen für Blogs als Kommunikationsmedium finden Sie in der Blogparade von Meike Leopold.
Ich glaube, es wird seit 10 Jahren die Meinung verbreitet, dass Blogs tot seien. Und ich bin davon überzeugt, dass auch in 10 Jahren noch das Ende der Blogs prophezeit wird. Weil es sie dann immer noch geben wird. Vielleicht heißen sie dann nur anders… 😉
Das sehe ich auch so.