Autor*innen sollten einen Blog haben. Es gibt viele Gründe, warum das so ist. Ich behaupte sogar, Bloggen tut Autoren gut und hält Autorinnen an, regelmäßig wenigstens ein paar hundert Worte zu schreiben. Damit ist Bloggen ein Aspekt von Buchmarketing und gleichzeitig eine kreative Übung.
Bloggen als Teil des Buchmarketings
Bloggen tut Autoren gut, weil es ihnen hilft, in Kontakt mit Leserinnen und Lesern zu treten. Das ist auch über die sozialen Medien möglich, aber soziale Medien haben zwei Nachteile gegenüber einem Blog.
Der erste Grund ist die Ablenkung durch Nachrichten, Bilder und Kommentare. Für einen Post, insbesondere für einen längeren Post, haben viele Menschen nur wenig Zeit, weil weitere Nachrichten aufblitzen und um ihre Aufmerksamkeit buhlen. Auf diese Weise kann nur ein oberflächlicher Eindruck entstehen.
Der zweite Grund hängt mit dem ersten zusammen. In den sozialen Medien wandern ältere Nachrichten aus dem Blickfeld der Nutzer*innen. Innerhalb weniger Minuten ist ein Post ersetzt durch mehrere neue, oft zu gänzlich anderen Themen. Unter diesen Bedingungen ist das Führen von Unterhaltungen schwierig. Wer bei einem Gespräch bleibt, Reaktionen anderer Teilnehmerinnen liest und kommentiert, hat eine Entscheidung dazu getroffen. Später in ein Gespräch zurückzukehren, ist schwierig.
Autorinnen sind die Herrinnen über ihren Blog. Sie entscheiden, wann und über welches Thema sie einen Beitrag veröffentlichen. Umgekehrt ist der Blog ein Ort, an den Leser*innen immer wieder zurückkehren können. Dort finden sie neue Texte, aber eben auch ältere.
Bloggen tut Autoren gut — als kreative Übung
Aus Sicht von Autor*innen sollte Bloggen keine Aufgabe sein, die abgearbeitet werden muss. Sie sollten Bloggen stattdessen als eine kreative Übung sehen, bei der sie sich frei zu einer Vielzahl von Themen äußern können. Bloggen tut Autoren gut, weil sie ihre Bücher reflektieren müssen, wenn sie sie vorstellen. Autorinnen finden im Blog auch Gelegenheit, über das Wissen zu schreiben, das sie sich während der Recherche für ihre Bücher angeeignet haben.
Außerdem darf die Länge eines Blogbeitrags variieren. Wenn es zeitlich nicht möglich ist, an einem Kapitel zu schreiben, lässt sich ein Blogpost schnell tippen und veröffentlichen. So bleiben Autor*innen im Schreiben, auch wenn sie es nicht einrichten können, an ihrem aktuellen Buch zu arbeiten.