Ein anderes Genre wagen

ein anderes Genre

Dürfen wir einfach ein anderes Genre wählen und etwas ganz anderes schreiben? Es gibt Gründe, davor zumindest zu warnen. Aber es gibt auch Gründe, warum so ein Wechsel auch uns als Schreibenden guttun kann.

Genrewechsel — Probleme und Chancen

Ein Grund, der oft genannt wird, wenn es darum geht, nur in einem Genre zu schreiben, ist die Entwicklung der Schreibfähigkeit. Wer immer in einem bestimmten Genre schreibt, kennt die Regeln, weiß diese Regeln anzuwenden und geschickt zu brechen. Es ist eine Form der Spezialisierung.

Leserinnen und Leser verbinden oft Namen mit bestimmten Büchern. XY hat bisher Liebesromane geschrieben, XY ist Autor*in für Liebesromane. QU hat für Kinder zwischen zehn und dreizehn Bücher über Pferde geschrieben, QU ist Autor*in für Pferdebücher für junge Teenager. Das schafft Vertrauen, und Vertrauen in Inhalt und Form verkauft Bücher. Deshalb mögen Verlage es oft nicht, wenn Autor*innen ein anderes Genre ausprobieren möchten. Wenn die Autorin für Kinderbücher plötzlich Horror schreibt, könnte es außerdem Probleme mit den bisherigen Leser*innen und deren Eltern geben.

Andererseits ist ein neues Genre eine Möglichkeit, neue Themen und eine neue Sprache auszuprobieren. Das ist ebenfalls gut für die Entwicklung der Schreibfähigkeit.

Gründe für den Wechsel

Wer überlegt, Bücher mit einer anderen Ausrichtung zu schreiben, hat sich vielleicht einfach weiterentwickelt. Diese Entwicklung kann außerhalb des Schreibens begonnen haben, Erfahrungen in Partnerschaft und Familie oder in der Gesellschaft ändern uns und damit unser Schreiben.

Gegebenenfalls wird es nötig sein, die Bücher für ein anderes Genre unter einem anderen Namen zu veröffentlichen, besonders wenn die Inhalte weit auseinanderliegen wie etwa Kinderliteratur und Horror. Das bedeutet, dass mehr als ein Autorenname als Marke aufgebaut werden muss, was Zeit und Geld kostet. Andererseits gibt es auch mehr potenzielle Leserinnen und Leser, also mehr Verkäufe und mehr Einnahmen.

Wenn die Inhalte der Bücher sich nicht sehr stark unterscheiden, ist es nicht unbedingt nötig, sie unter einem anderen Namen zu veröffentlichen. Schreibende entwickeln sich weiter, Lesende auch. Die Interessen der Lesenden sind oft viel weiter gefächert, als Verlage ihnen unterstellen. Sie sind durchaus bereit, einer Autorin oder einem Autor in neue Geschichten zu folgen.

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