Romane planen ohne Würgegriff

Romane planen

Romane planen — Kapitel für Kapitel, Szene für Szene — oder intuitiv schreiben, was sich aus dem gerade Geschriebenen entwickelt. Das sind die beiden Pole, zwischen denen Autorinnen und Autoren schreiben und streiten. Dazwischen liegen jedoch hybride Methoden, die für einige möglicherweise die richtige Lösung sind.

Romane planen — Vom Bekannten zum Unbekannten

Autorinnen und Autoren, die am liebsten ohne Planung schrieben, fürchten oft, dass ein Plan sie beim Schreiben einengt. Sie genießen es, eine Geschichte während des Schreibens zu entdecken. Trotzdem kommt das Schreiben manchmal ins Stocken.

Das liegt daran, dass im Kopf einige Szenen bereits vorhanden sind, die Verbindungen zwischen den Szenen jedoch fehlen. Zu den Verbindungen gehören beispielsweise die Handlungen, die die Charaktere in die vorhandene Szene bringen, und die sich aus der vorhandenen Szene ergebenden Konsequenzen.

Beim rein intuitiven Schreiben treten dann Denkpausen ein, beim geplanten Schreiben kann es schwerfallen, die Übergänge nicht zu konstruiert erscheinen zu lassen.

Eine der vielen hybriden Methoden ist, von den im Kopf vorhandenen Szenen ausgehend zu schreiben.

Die Freiheit nicht aufgeben

Zunächst werden die Szenen, die bereits im Kopf vorhanden sind, geschrieben, Dieses Schreiben kann rasch und stellenweise skizzenhaft sein. Wichtig ist, die Ideen festzuhalten. Alle Unklarheiten und alle Fragen, die sich aus den Szenen ergeben, werden mit einer Anmerkung versehen.

Der nächste Schritt besteht darin, die Räume zwischen den Szenen inhaltlich zu füllen. Dabei helfen die Anmerkungen zu den Szenen. Es ist jedoch noch nicht notwendig, alles auszuformulieren, da vielleicht einige der neu entwickelten Szenen nie geschrieben oder zumindest stark verändert werden können. Ziel ist es zunächst, eine erste Ordnung herzustellen. Der Roman bekommt bei dieser Planung kein Gerüst, er wächst eher wie der Köcher der Larve einer Köcherfliege — ein Mosaik immer besser zueinander passender Teilchen.

Irgendwann sind alle wichtigen Szenen nicht nur in Position, einige sind sogar schon fast fertig geschrieben. Dann ist es an der Zeit, den Text von Anfang bis Ende zu schreiben, letzte Ergänzungen vorzunehmen, die Übergänge zu gestalten.

Diese Vorgehensweise ist sicherlich zeitraubender als nach einer Planung zu schreiben. Sie verbindet jedoch Planung und Intuition auf individuelle Art.

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