Schreiben ist anstrengend und belastet manchmal auch die Gesundheit. Das mag Menschen, die nicht schreiben, überraschen, doch Schreiben ist eine Herausforderung für die Kreativität, die Psyche und den Körper. Verkrampfte Nackenmuskeln, Rückenschmerzen und Sehnenscheidenentzündungen sind körperliche Symptome, die wir ernst nehmen sollten, Nervosität, Selbstzweifel und Stress sind mentale Symptome. Wir müssen lernen, auf unsere Gesundheit zu achten.
Risiken für die Gesundheit erkennen
Schreiben erscheint Außenstehenden meist als eine risikoarme Betätigung. Doch wer regelmäßig über mehrere Stunden am Tag mit Recherche und Schreiben verbringt, merkt, wie anstrengend diese vermeintlich einfache Arbeit sein kann.
Beim Schreiben, und zwar unabhängig davon, ob per Hand oder am Laptop, wiederholen wir ständig kleine Bewegungen. Dies kann zu Verkrampfungen führen, zu Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, gereizten Sehnen und Problemen mit den Augen.
Doch auch die Aufgaben um das Schreiben herum, die Entwicklung von Projekten, die Recherche für ein Schreibprojekt, die Suche nach Wettbewerben, Literaturzeitschriften, Blogs für Gastbeiträge, Verlagen, Lektor*innen oder Designer*innen, das Einhalten von Fristen und der Umgang mit Absagen belasten. Auch die Kommunikation mit anderen Schreibenden, zumal in den sozialen Medien, kann Stress bedeuten.
Die Gefahr ist groß, dass wir uns zwischen Verpflichtungen aufreiben. Wir fühlen und gestresst und überfordert und vernachlässigen die Qualität unserer Arbeit.
Wege aus der Gefahrenzone
Wir müssen lernen zu akzeptieren, dass wir Grenzen haben. Wenn wir diese Grenzen dauerhaft überschreiten, gefährden wir unsere Gesundheit. Um gesund zu bleiben, benötigen wir einen körperlichen Ausgleich (Sport, Yoga, Spaziergänge), einen mentalen Ausgleich (Lesen, Musik hören, Malen …) und einen sozialen Ausgleich (Kontakte mit echten Menschen in Maaßen) und nicht zuletzt ausreichend Schlaf. Zu wenig Schlaf verstärkt alle bestehenden Probleme. Das Schreiben fällt uns auch schwerer, weil wir uns immer weniger auf neue Ideen konzentrieren können und uns die Geduld fehlt, diese Ideen zu durchdenken und umzusetzen.
Statt immer mehr in immer weniger Zeit erreichen zu wollen, sollten wir lernen auszuwählen, Prioritäten zu setzen und unseren Möglichkeiten entsprechend zu planen. Das gilt besonders, wenn wir noch einen Brotjob bewältigen und uns um eine Familie kümmern müssen.
Da Zeit oft der limitierende Faktor ist, müssen wir das akzeptieren und alles, was nicht sofort erledigt werden muss, aufschieben. Wir müssen nicht jedes Jahr an allen Wettbewerben teilnehmen oder bei allen Zeitschriften oder Blogs Beiträge einreichen. Wir können jedoch recherchieren, welche Wettbewerbe, Zeitschriften und Blogs wirklich zu uns und unseren Texten passen, eine Liste erstellen und langfristig planen, wo wir welche Art von Text einreichen möchten. Ebenso können wir bei der Suche nach Verlagen, Lektor*innen oder Designer*innen vorgehen.
Das Leben läuft uns nicht davon. Das sollten wir nie vergessen.