Nach zwei Jahren haben sich in meinem Blog zahlreiche Artikel angesammelt. Mir kam die Idee, ausgewählte Posts als E-Book herauszugeben. Das sollte ein relativ kleines Projekt werden, weshalb ich mich auf die Suche nach zeitsparenden Hilfsmitteln gemacht habe.
WordPress-Plugins, die das Umwandeln von Blog-Posts in gängige E-Book-Formate erleichtern sollten, gibt es mehrere. Ausprobiert habe ich zwei: Anthologize und Pressbooks.
Anthologize wirkt ein wenig sperrig und erschließt sich in der Nutzung nicht sofort. Das Plugin integriert sich in das Menü des WordPress-Dashboards, so dass es leicht aufgerufen werden kann. Nachdem man ein Projekt angelegt hat, hat man Zugriff auf die Posts des Blogs. Diese kann man nach Datum, Kategorien und Schlagwörtern auswählen und in das Projekt ziehen. So füllt sich das E-Book mit Inhalt.
Leider hat man wenig Einfluss auf die Formatierung des E-Books. Nach einer probeweisen Umwandlung hatte ich zwar ein valides E-Book, das mir aber von der Aufmachung her nicht gefiel. Änderungen wären bestimmt möglich gewesen, doch so viel Zeit wollte ich nicht investieren.
Pressbooks ist eine Firma, die sich als Dienstleister für Indie-Autoren versteht. Vom Namen her war sie mir schon länger bekannt. Leider wollte sich das Press Books-Plugin nicht mit meinem Blog verbinden, weil die Datenbanken meines Servers nicht aktuell genug waren. Ich habe mich dann bei Press Books direkt registriert, weil ich wenigstens sehen wollte, ob es als Alternative zu Anthologize taugte. Das tat es.
Pressbooks bietet verschiedene Pakete für Autoren und Kleinverlage an. Kostenlos ist das Paket, bei dem man alles selbst macht und das fertige E-Book Werbung für Pressbooks enthält. Das Rund-um-sorglos-Paket kostet im dreistelligen Euro-Bereich.
Pressbooks kann Texte, bei funktionierendem Plugin, aus WordPress importieren. Ansonsten können Autoren ihre Texte in Press Books kopieren oder direkt dort schreiben. Darin liegt eine Besonderheit von Pressbooks. Wer möchte, kann sein Buch öffentlich schreiben. Zu diesem Zweck hat jedes Buchprojekt eine eigene Blog-Adresse. Leser sehen die Texte nicht wie in einem Blog, sondern erhalten eine Oberfläche wie in einem E-Reader. So können sie von Anfang an zwischen Buchteilen und Kapiteln mittels eines Inhaltsverzeichnisses manövrieren. Verbindet der Autor sein Buchprojekt mit dem eigenen Facebook-Account, lockt er Testleser zu dem werdenden Buch.
Pressbooks bietet eine wachsende Zahl Themes, außerdem ist es möglich, dass CSS in einem speziellen Theme selbst zu bestimmen. Die probeweise erstellten E-Books waren valide. Wer mit WordPress gut arbeiten kann, wird mit Press Books auch arbeiten können. Die Oberfläche ist auf Deutsch vorhanden, allerdings steht die, noch sehr eingeschränkte, Hilfe nur auf Englisch zur Verfügung.