Regionale Krimis sind weiter beliebt. Fernab von Heimatfilm-Idylle zeigen sie den Lesern, dass auch weniger spektakuläre Orte Schauplatz spannender Handlungen sein können. So erhalten diese aus Alltag und Urlaub bekannten Städte und Landschaften Bedeutung. Leser suchen nach Gebäuden und Straßen, nach Denkmalen und Sehenswürdigkeiten. Sie lauschen auf eine vertraute Mundart und geläufige Ausdrücke. Und da lauern Gefahren für den Autor.
Die Eifel beispielsweise ist eine Landschaft, in der erstaunlich viele Kriminalfälle stattfinden, blickt man auf die beachtliche Anzahl Eifelkrimis. Doch die Eifel ist ein großer Raum, der sich auch landschaftlich unterscheidet. Im Süden, im Raum Gerolstein, bereits in Rheinlandpfalz, sind die Täler weit. Versunkene Vulkane haben runde Seen hinterlassen, die Maare. Man trinkt neben Bier auch Wein und spricht in einer Sprache, die der Rheinländer gerade noch verstehen kann.
Ganz anders ist „meine Eifel“, die Landstriche in Nordrheinwestfalen, die von Aachen aus leicht erreichbar sind. Ich sehe steile Berge und tiefe Täler, schroffe Felsen und Wasserfälle. In dieser Eifel trinkt man Bier, und die Sprache ist der meiner Eltern ähnlich.
Doch wer aus dem Tal, in dem die kleine Stadt Monschau liegt (siehe Foto links), den Berg hinauffährt und nach Westen abbiegt, kommt ins Hohe Venn. Das ist ein Moorgebiet auf deutscher wie belgischer Seite. Einsam. Kalt. Tödlich.
So unterschiedlich ist die Landschaft, die Eifel genannt wird. Autoren von Regionalkrimis müssen um diese Unterschiedlichkeit wissen. Dann können sie sie sich zunutze machen.