Wieken-Verlag Autorenservice Angst,Autoren,Lernen,Lesen,Leser Weltalphabetisierungstag am 8. September 2017

Weltalphabetisierungstag am 8. September 2017

 Am 8. September begehen wir jedes Jahr den Welttag der Alphabetisierung. Der Tag erinnert seit 1966 daran, dass weltweit 781 Millionen Menschen weder lesen noch schreiben können. Der Großteil der Analphabeten (557 Millionen Menschen) stammt aus nur zehn Ländern. Zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen. Die Ursachen liegen in Armut, Unterdrückung, fehlenden Bildungsmöglichkeiten und gezielter Zerstörung von Schulen in gewalttätigen Auseinandersetzungen.

In Deutschland, wie in anderen westlichen Ländern, sind überwiegend Männer vom Analphabetismus betroffen. Wer in Deutschland aufgewachsen ist, hat eine Schule besucht und verfügt über geringe Kenntnisse im Lesen und Schreiben. Diese Kenntnisse reichen jedoch nicht aus, Texte zu lesen und zu verstehen. Beipackzettel von Medikamenten, Elternbriefe aus der Schule der Kinder oder Formulare bei der Bank stellen für die betroffenen funktionalen Analphabeten hohe Hürden im Alltag dar. Trotzdem habt nach einer Hamburger Studie von 2011 die Mehrzahl der Analphabeten einen Schulabschluss, in Einzelfällen sogarAbitur, und ist berufstätig.

Negative Erfahrungen im Elternhaus bis hin zur Verwahrlosung und Schwierigkeiten in der Schule sind in den meisten Fällen Ursache für den ausbleibenden Lernfortschritt. Forscher untersuchen auch einen möglichen Zusammenhang zwischen der Lese-Rechtschreibschwäche und dem Entstehen von funktionalem Analphabetismus (Zum Ende des Spektrum-Artikels). Angst vor der Schule und schließlich Angst vor dem Entdecktwerden lassen Kinder und Erwachsene kreativ werden. Von angeblich vergessenen Brillen, angesichts eines Verbands offensichtlich verletzten Händen über das Vermeiden von Situationen, in denen Lesen und Schreiben notwendig sind, reichen die Strategien.

Die deutsche Bundesregierung hat 2016 die Dekade der Alphabetisierung ausgerufen. Bis 2026 will sie Geld für Fördermaßnahmen bereitstellen. In den meisten Städten sind die Volkshochschulen die Ansprechpartner für Betroffene und ihnen nahestehende Menschen.

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