Allein am Schreibtisch – für die einen ein Traum, für die anderen ein Horror. Wer Bücher schreibt und womöglich selbst verlegt, verbringt viel Zeit an diesem Ort. Dabei sollte man sich der Vor- und Nachteile dieses einsamen Arbeitsplatzes bewusst sein, um Fehlentwicklungen vorbeugen zu können.
An meinem Schreibtisch bin ich die Chefin
Am eigenen Schreibtisch entscheidet jeder Autor wann er was wie schreibt. Im Schlafanzug und Wollsocken um sechzehn Uhr einen Mord begehen? Erlaubt. Mal eben die Wäsche bügeln? Gestattet. Mit der Freundin chatten? Kein Problem.
Solange wir uns darüber klar sind, dass wir nicht nur tun dürfen, was wir wollen, sondern auch tun, was wir tun wollten.
Damit uns das gelingt, benötigen wir Disziplin und einen Rahmen für die Arbeit. Da wir uns diesen Rahmen selbst setzen, nehmen wir ihn leichter an. Das wiederum erleichtert uns die Umsetzung. Allerdings müssen wir uns auch Fristen setzen und uns an diese halten. Natürlich haben wir die Möglichkeit, Fristen aufzuheben, wenn wir merken, dass sie unrealistisch waren. Wir sollten nur ehrlich genug sein zuzugeben, wenn es unsere Faulheit war, die das Einhalten der Fristen unmöglich machte.
Zuckerbrot und Peitsche
Auch Autoren brauchen Belohnungen. Kaffee, Tee, Schokolade – in Maßen genossen können sie uns zu Höchstleistungen antreiben. Ein Kalender, Erinnerungen, die sich per App melden, und ein System bei der Arbeitsplanung unterstützen das Schreiben.
Manchmal ist eine simple Eieruhr (und ihr schrilles Klingeln) das beste Mittel, um Arbeitseinheiten festzulegen, in anderen Fällen ist gar keine Uhr in der Nähe des Arbeitsplatzes besser. Auch Musik oder das Radio im Hintergrund können helfen oder stören, wobei ein Radiosender mit festen Zeiten für die Nachrichten mit dazu beitragen kann, einen Rhythmus in die Arbeit zu bringen.
All diese Beispiele zeigen, dass am eigenen Schreibtisch Kreativität gefragt ist. Das Recht, sie anwenden und ausleben zu dürfen, sollte Ansporn genug sein.