Viele Menschen behaupten, sie hätten ein Buch in sich – und doch sind es letztlich nur sehr wenige, die tatsächlich das Schreiben durchhalten. Die Vorstellung, für Wochen, Monate, vielleicht sogar Jahre an einem Text zu arbeiten, zu feilen und noch einmal zu polieren, schreckt viele Schreibwillige ab. Für so manche*n Autor*in ist diese Vorstellung in den Phasen, in denen sie nicht schreiben, auch deprimierend. Der Unterschied zu den nicht Schreibenden ist, dass Autor*innen über Strategien verfügen, die ihnen beim Durchhalten helfen. Damit geht es Autor*innen wie Leistungssportlern, die übrigens ein Vorbild sein können.
Schreiben durchhalten – die Schreibumgebung gestalten
Das Durchhalten am Schreibtisch über einen langen Zeitraum können sich Autor*innen sehr erleichtern, wenn sie ihre Schreibumgebung bewusst gestalten. Dazu gehört, dass sie herausfinden, unter welchen Bedingungen sie am besten schreiben. Diese Bedingungen sollten sie regelmäßig neu erschaffen. Wer Ruhe benötigt, sollte für Ruhe sorgen, wer Musik braucht, sollte die richtige Musik in der richtigen Lautstärke abspielen, wer Menschen und Trubel benötigt, sollte sicherstellen, dass immer ein Schreibplatz am richtigen Ort zu Verfügung steht.
Neben dem Geräuschpegel sind Temperatur, Licht und Geruch bedeutende Faktoren. Frische Luft im Arbeitszimmer beugt Kopfschmerzen vor, doch hochwertige Düfte, etwa Zitronenöl in einem Verdunster, können die Konzentrationsfähigkeit steigern.
Lange durchhalten – Arbeitszeiten und Pausen
Wer glaubt, kreativen Schüben sofort folgen zu müssen, bringt Mitbewohner*innen schnell an die Grenzen ihrer Toleranz. Um Auseinandersetzungen mit den Mitbewohner*innen zu vermeiden, sind feste Arbeitszeiten sinnvoll. Dann wissen die nicht Schreibenden, dass sie das Arbeitszimmer meiden sollen, und den Schreibenden ist gewährleistet, dass sie ungestört bleiben. Es lässt sich lernen, zu bestimmten Zeiten zu schreiben.
Ebenso wichtig wie Arbeitszeiten sind Pausen. Manchmal ergeben sie sich auf natürliche Weise, etwa wenn ein Kapitel abgeschlossen wurde. Manchmal ist es notwendig, bewusst zu entscheiden, die Arbeit zu unterbrechen. Kopfschmerzen oder verkrampfte Schultermuskulatur sind Warnzeichen, die Schreibende ernst nehmen und denen sie nach Möglichkeit vorbeugen sollten. Spaziergänge oder Sport sind übrigens ein guter Ausgleich zur Schreibtischarbeit.
Satt durchhalten – Verpflegung
Wer viel arbeitet, muss auch viel essen. Die Maßstäbe körperlicher Arbeit lassen sich natürlich nicht so einfach auf das Schreiben übertragen. Trotzdem verbraucht auch das Schreiben Energie, die dem Körper wieder zugeführt werden muss. Getränke und möglichst gesunde Snacks dürfen auf oder neben dem Schreibtisch nicht fehlen. Auch Autor*innen können nicht ausschließlich von Kaffee, Rotwein und Schokolade leben. Wasser und Obst sollten wenigstens einmal am Tag auf den Schreibtisch kommen.