Niemand kennt die Zukunft. Aber wir haben Vorstellungen, wie sie sein könnte, sowohl Ängste als auch Hoffnungen. In Bezug auf die Pandemie hoffen viele auf die schnelle Entwicklung entweder eines Impfstoffs oder eines Medikaments. Autor*innen brauchen eine Perspektive, damit sie schreiben können. Dabei ist es gleichgültig, ob sie positive oder negative Vorstellungen über die Zukunft haben.
Zukunft – Schreiben ins Leere
Ohne Vorstellungen über die Zukunft schreiben wir ins Leere. Das kann hilfreich sein. Schreiben hilft oft, Unbewusstes an die Oberfläche zu bringen und Gedanken zu strukturieren. Auf diese Weise kann sich ein Weg entwickeln, wo vorher nur ein Dickicht aus verworrenen Gedanken war. Dieses Schreiben ins Leere oder auch freies Schreiben eröffnet verborgenen Ideen einen Weg. Diese Vorgehensweise eignet sich besonders für kürzere Texte, aber vorstellbar ist natürlich auch, kapitelweise einen längeren Text so zu schreiben.
Die Vorstellungen über die Zukunft, die sich auf diese Weise offenbaren, können erschreckend sein oder faszinieren. Auf jeden Fall sind sie spontan. In wieweit sie Orientierung geben können, lässt sich nicht sagen. Aber sie klären den Startpunkt einer Entwicklung. Das ist spannend.
Zukunft – Vorstellungen in Worte fassen
Manchmal haben wir Vorstellungen, wie die Zukunft werden könnte, aber es fehlt uns ein Rahmen, in den wir die Vorstellungen einordnen können. Den können wir entwickeln, wenn wir die Vorstellungen von uns selbst trennen. Das machen wir spontan, wenn wir eine Handlung planen und Charaktere entwickeln. Innerhalb des Rahmens entsteht eine Dynamik, die die Handlung vorantreibt und uns hilft, die Konsequenzen unserer Vorstellungen klarer zu sehen.
Weil wir die Autor*innen dieser Handlung sind, haben wir gottähnliche Macht. Wir können die Parameter der Handlung verändern und beobachten, wie sich das Handeln der Charaktere verändert. Diese Macht sollte uns trösten, wenn wir Ängste für die eigene Zukunft haben. Ein kleiner Rest dieser Macht bleibt uns im realen Leben und ermöglicht es uns, offener und selbstbewusster zu handeln. Und das auch, wenn uns nicht alle Umstände so klar sind wie in unserem Manuskript.