Burnout vom Schreiben?


Burnout

Bei Burnout denken wir an Manager oder Pflegepersonal, aber nicht an Autor*innen, die zu Hause am Schreibtisch sitzen und wunderbare, spannende oder romantische Geschichten in die Tasten tippen. Zwar gibt es das Klischee vom wahnsinnigen Genie, das zwischen Wein und Exzessen unnachahmliche Meisterwerke schreibt. Aber das sind nicht wir. Wir jonglieren Tagesjob und Schreiben, lesen amerikanische Blogposts über Motivation und Selbstoptimierung und sehnen uns nach dem Flow, der uns mitreist. Dabei kommt es immer wieder vor, dass wir uns zu mehr Leistung zwingen, als wir über einen langen Zeitraum aushalten können.

Die Angst vor dem Verlöschen des Kometen

Wenn wir schreiben, kommen wir idealerweise in einen Zustand, in dem die Zeit nicht mehr zählt. Außer uns existiert nichts. Auch wir existieren nicht. Das Schreiben existiert, und wir erschaffen aus dem Nichts Romane oder Gedichte, die die Menschen anrühren. Es ist eine überirdische Leistung, vollbracht von einem irdischen Körper.

Nachdem wir diesen Zustand einmal erlebt haben, wollen wir ihn immer wieder erleben. Denn wir wollen noch besser werden, noch mehr erschaffen, und nie zurückkehren in das langweilige Leben der nicht-Schreibenden. Wenn der Alltag uns mit Terminen behindert, müssen wir nachts oder am Wochenende schreiben. Niemals dürfen wir aufhören. Wir würden werden wie die anderen: unproduktiv und langweilig.

Kreativen Burnout vermeiden

Die einzige Möglichkeit, nicht wie eine Kerze, die an beiden Enden brennt, zu verglühen und dennoch nicht langweilig zu werden, ist, darauf zu achten, wie viel wir uns zumuten können. Wenn wir keine Lust haben zu schreiben, die Unlust nicht zu überlisten, sondern zu fragen, warum wir keine Lust haben. Regelmäßig zu schlafen, klingt definitiv langweilig, hilft uns aber bei der Erholung. Das Zeitfenster zum Schreiben nicht nur als obligatorische Schreibzeit, sondern als Schreibzeit mit obligatorischem Ende zu sehen. Nicht nur eine minimale Wortzahl ansetzen, sondern auch eine maximale.

Neben diesen Rahmen hilft es auch, andere Dinge zu tun, die wir einfach nur genießen dürfen. Bücher lesen, Filme sehen, Spiele spielen. In unserem Kopf werden diese Informationen schon unbewusst für unsere kreativen Projekte verarbeitet, wir müssen nicht stundenlang darüber reflektieren. Geben wir uns regelmäßig die Erlaubnis auszuspannen, können wir dauerhaft mit Freude an unsere Manuskripte gehen.

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