Wir können uns nicht auf die Inspiration verlassen. So sehr wir darauf hoffen, dass von irgendwo — vielleicht sogar vom Olymp — Ideen in und durch uns strömen, es passiert nicht oder nur extrem selten. Am Ende müssen wir die Ideen selbst finden und aufschreiben. Die Muse oder die Musen helfen uns nicht. Sie stehen uns sogar im Weg.
Vertrauen in sich selbst heißt sich nicht auf die Inspiration verlassen
Wer auf Inspiration wartet, hofft auf Hilfe von außerhalb, vielleicht sogar auf Hilfe aus anderen Dimensionen. Das ist nachvollziehbar, denn niemand fühlt sich immer stark genug, aus dem Nichts Neues zu schaffen, Ideen einzufangen und Meisterwerke zu schreiben. Ein überirdisches Wesen, das uns Ideen einhaucht und vielleicht sogar Hilfestellung beim Schreiben leistet, wäre eine Entlastung.
Leider ist die Muse launisch und hält sich beim Inspirieren zurück. Ein Grund dafür ist meist nicht erkennbar. Wir werden wieder auf uns und unsere Möglichkeiten zurückgeworfen.
Und diese Möglichkeiten sind größer, als wir glauben. Das können wir aber nur herausfinden, indem wir unseren Kräften vertrauen und selbst auf Ideenfang gehen. Selbst wenn wir nur ein Ideechen finden, ist das besser als nichts und möglicherweise ein Steinchen auf dem Weg zum Meisterwerk.
Ideen anlocken und nutzen
Ideen kommen zwar selten durch einen göttlichen Hauch, aber sie haben Ähnlichkeit mit Eisensplittern. Das können wir uns zunutze machen. Was wir brauchen, ist ein Magnet für Ideen. Der kann diese flüchtigen Dinger anziehen und festhalten, bis wir sie brauchen.
- Muße, statt Musen, ist so ein Magnet. Den Kopf freiräumen, beim Sport, beim Staubsaugen, auf dem Spaziergang oder in der Dusche, schafft Platz, der sich von selbst füllt — mit Ideen.
- Schreiben, einfach losschreiben, kann ebenfalls helfen, Ideen anzulocken. Es ist manchmal, als ob sie einen Kopf suchen, der gerade auf Kreativität geschaltet ist. Manchmal genügt ein Satz, manchmal müssen es mehrere Seiten sein, plötzlich stürmen die Ideen heran.
- Das richtige Maß an Ordnung, die richtige Menge an Anregung — an einem übersichtlichen Platz mit schönen Dingen oder einer anregenden Aussicht fällt das Schreiben leicht und Ideen fallen eher auf als im Chaos.
- Ein klein wenig Ablenkung kann auch nicht schaden, manchmal hilft die richtige Musik, um die Ideen anzulocken.
- Gute Beispiele inspirieren wie eine Muse. Lesen, Bilder, Filme mögen auf nicht-Schreibende wie Ablenkungen wirken, doch sie wecken Erinnerungen, Hoffnungen und … Ideen.