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Regionalsprachen – Dat Portal für das Rheinland

Regionalsprachen

Dialekte sind oft nur für Eingeweihte zu verstehen und meist schwer zu lesen. Deshalb zögern Autor*innen, Dialekt in ihre Bücher aufzunehmen, obwohl dadurch ein regionaler Bezug hergestellt werden kann. Regionalsprachen sind leichter verständlich und lassen ebenfalls eine Zuordnung von Charakteren zu bestimmten Regionen zu.

Regionalsprachen und Dialekte — Was ist der Unterschied?

Charaktere sollen typisch und unverwechselbar sein. Das kann durch eine Zuordnung zu einer bestimmten Region geschehen, was am leichtesten über Besonderheiten in der Sprache geht. Die meisten Menschen denken dabei an Dialekte, die stark von der Hochsprache abweichen. Wegen dieser Abweichungen sind Dialekte schwer verständlich, und wegen der fehlenden Standards für ihre Verschriftlichung sind sie auch schwer aufzuschreiben und anschließend zu lesen. Dialekt sollte daher nur sparsam in Büchern eingesetzt werden.

Anders sieht es mit Regionalsprachen oder Regiolekten aus. Bei Regionalsprachen haben sich Abweichungen zur Standardsprache in den Bereichen Wortschatz, Grammatik und Aussprache abgeschwächt, sodass eine Regionalsprache über ihr Verbreitungsgebiet hinaus verstanden wird. Ihre Nähe zur Standardsprache erlaubt es auch, Äußerungen so aufzuschreiben, dass Leser*innen sie gut lesen können.

Regionale Bezüge durch sprachliche Besonderheiten zeigen

Lange Zeit interessierte sich die Sprachwissenschaft nicht für Regionalsprachen und konnte Autor*innen deshalb auch keine Nachschlagewerke oder Datenbanken für mit Sprachbeispielen anbieten. Das Langzeitprojekt REDE (Regionalsprache.de) trägt Forschungsarbeiten zu regionalen Sprachen zusammen und bietet beispielsweise Karten über die Verbreitung sprachlicher Besonderheiten, Tonbeispiele oder Texte über sprachliche Phänomene, sowie eine umfassende Linksammlung.

Daneben gibt es auch Portale, die die Besonderheiten einer bestimmten Regionalsprache näher untersuchen und die Ergebnisse zur Verfügung stellt. Kürzlich ist das Sprachportal Dat Portal online gegangen. Das Projekt des Landesverbandes Rheinland bezeichnet das rheinische Deutsch als eine besonders bunte Mischung von Dialekten, Regiolekten, Geheimsprachen, der Standardsprache und anderen Sprachen. Wer auf dem Portal stöbert, findet neben einem Blog eine gute Übersicht über Sprachvarianten, Besonderheiten in der Aussprache und im Satzbau und ein rheinisches Wörterbuch.

Autor*innen erhalten so ausreichend Informationen, um die Sprache ihrer rheinische Charaktere typisch, aber über das Rheinland hinaus verständlich zu gestalten.

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