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Hinauszögern bis morgen oder übermorgen …

Hinauszögern

Oft sind unsere Tage vollgepackt mit Aufgaben und Terminen, die absolut gar nichts mit dem Schreiben zu tun haben. Sie machen uns müde, schwerfällig und schlecht gelaunt. Und sie führen in vielen Fällen zum Hinauszögern der Tätigkeiten, die wir lieben und die uns innere Freiheit schaffen könnten, beispielsweise das Schreiben. Was können wir tun, wenn wir in so einer Schleife der Prokrastination hängen? Wie können wir vermeiden, dort hineinzugeraten?

Hinauszögern — auf dem Weg zum Burnout?

Die meisten Schreibenden haben einen Brotjob und eine Familie. Die Ansprüche aus Beruf und Familie an unsere Zeit und Energie sind hoch, Schreiben droht, zu einer Nebensache zu werden. Das Nicht-Schreiben, das Hinauszögern der Schreibprojekte kann ein Schutzreflex sein, wenn jede zusätzliche Aufgabe uns gefährlich nahe an die Überlastung zu bringen droht. In solchen Fällen sollten wir uns eingestehen, dass wir uns entscheiden müssen, welche Tätigkeit wir zeitweilig aufgeben.

Wenn wir noch Raum für das Schreiben sehen, ist es notwendig, die Schreibzeit sorgfältig zu planen. Es ist wichtiger, regelmäßig zu schreiben, als viel zu schreiben. Möglicherweise passen zehn Minuten in den Tagesplan, vielleicht zwei Stunden am Wochenende. Optimal ist beides nicht, doch geht um das Überleben.

Zeitmangel macht auch das Planen notwendig, selbst wenn Sie ungern nach einer Liste arbeiten. Erst kommt das Schreiben, dann das Überarbeiten, dann erst das Veröffentlichen. Setzen Sie sich Minimalziele, die Sie realistisch erreichen können. Das reduziert den Druck.

Ignorieren Sie vor allem die Meldungen über die Schreiberfolge und Schreibnöte anderer. Die anderen haben ihr Leben und ihre Zwänge, Sie haben Ihre eigenen Probleme und meistern sie auf Ihre Weise.

Den Weg zum Schreibtisch freiräumen (sozusagen)

Gleichgültig, wie viel Zeit Sie pro Tag oder in der Woche für das Schreiben reservieren können, Sie merken ständig, wie sehr sich das Hinauszögern anbietet. Machen Sie es sich so leicht wie möglich zu schreiben. Das verlangt Planung, und manchmal auch Sturheit.

  • Richten Sie sich einen Platz zum Schreiben in Ihrer Wohnung ein. Alle Hilfsmittel und Unterlagen sollten ohne Aufwand zu erreichen sein. Wenn Sie nicht zu Hause schreiben können, achten Sie darauf, dass Sie bei Bedarf in Ihren Aufzeichnen lesen und diese ergänzen können.
  • Lassen Sie sich nicht von neuen Ideen jagen. Tragen Sie ein Notizbuch oder eine Notiz-App mit sich herum und halten Sie neue Ideen fest. Übertragen Sie regelmäßig diese Ideen in eine Datei. Einmal im Monat Notizen und Fotos der handschriftlichen Notizen zusammenkopieren, ist ausreichend. Dann haben Sie alles beisammen und können später darauf zurückgreifen.
  • Verfassen Sie zumindest eine Grobplanung für Ihr Schreibprojekt und bewahren Sie sie da auf, wo Sie schreiben. Wenn Sie nicht am Schreibtisch oder oft auf unterschiedlichen Geräten schreiben, greifen Sie über einen Clouddienst auf Ihre Planung zu.
  • Sorgen Sie dafür, dass Sie immer Zugriff auf Ihre Rechercheergebnisse haben.
  • Machen Sie sich nicht von Ihren Launen und dem Murren anderer abhängig. Betrachten Sie die Schreibsitzung als Termin und erscheinen Sie zu diesem Termin. Der Appetit kommt beim Essen. Ähnlich ist es mit dem Schreiben.

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