Wie finden wir das richtige Buch für einen Geburtstag, den Urlaub, die Badewanne, die Lösung eines Problems?
Möglichkeit 1: Wir gehen in einen stationären Buchladen, durchsuchen die Regale, nehmen die Bücher in die Hand, informieren uns.
Möglichkeit 2: Wir fragen Bekannte und Freunde und engen die Suche aus deren Vorschlägen ein.
Möglichkeit 3: Wir werfen den Computer an, surfen zu unserem bevorzugten Online-Buchhandel und tippen unsere Suchanfrage in das Suchformular.
Alle drei Möglichkeiten führen zum Ziel. Bei allen drei Möglichkeiten nutzen wir Informationen aus den Metadaten.
Metadaten entschlüsselt
Das Wort Metadaten hat zwei Teile: Meta (Griechisch für zwischen, mit, um, nach) und Daten (Lateinisch, Bezeichnung für Zahlenangaben oder Zahlenwerte). Metadaten sind also die Daten nach anderen Daten. Bezogen auf Bücher und E-Books sind Metadaten die Informationen über das Buch, bzw. E-Book als Produkt. Aus dem technischen Bereich ist das Wort Produktinformation bekannt. Länge, Breite, Höhe, Angaben zu Watt, Volt und Kilobyte sind Metadaten, aber eben für eine andere Produktgruppe.
Brauchen Leser Metadaten?
Leser verwenden Metadaten, wenn sie auf die Suche nach einem Buch gehen. Weil im stationären Buchhandel, wo jeder die Bücher anfassen kann, der Blick auf die Metadaten unbewusst geschieht, erkläre ich die Metadaten anhand eines Suchformulars im Internet.
Einige Internetbuchhändler habe nur eine Zeile für die Suchanfragen der Leser, verwerten aber alle Metadaten. Oft gibt es aber neben der einfachen Suche mit einer Suchzeile auch die erweiterte Suche. Bei der erweiterten Suche stellen die Suchformulare verschiedene Felder für die Suche zur Verfügung. Und da werden die Metadaten abgefragt.
Bevor ich zur Erläuterung der einzelnen Metadaten komme, fasse ich den bisherigen Post zusammen:
Leser suchen Bücher mithilfe von Metadaten.
Autoren sollten jetzt aufmerksam werden, denn die Suche der Leser betrifft ihre Bücher.
Metadaten im Überblick
Die klassischen Angaben
Formulare für die erweiterte Suche haben meistens Felder für
- Titel
- Autor
- Verlag
- ISBN
- Erscheinungsjahr
- Preis
Man könnte sagen, dies seien die klassischen Suchkriterien, und bis auf ISBN und Preis werden damit auch Zitate belegt.
Gibt ein Leser die ISBN in das Suchfeld ein, erhält er exakt das gewünschte Buch oder E-Book. Gibt er den Titel ein, erhält er eventuell eine Auswahl aus ähnlichen Titeln. In diesem Fall arbeitet das Suchformular mit einem Suchwort, das all diesen Titeln gemeinsam ist. Ähnlich kann es sich beim Autor verhalten. Gibt der Leser den Namen des Autors ein, werden ihm alle beim Online-Buchhändler gelisteten Bücher dieses Autors angezeigt, manchmal aber auch Bücher anderer Autoren. Wieder liegt das Suchergebnis an den Suchwörtern, mit denen das Formular arbeitet.
(hier gibt es mein kostenloses PDF zu ISBN)
Stellt ein Autor sein Buch selbst bei einem Online-Buchhändler ein oder lädt er einen Titel als E-Book hoch, wird er aufgefordert, die Metadaten einzugeben. Dies sollte er unbedingt tun, denn aus meinen bisherigen Ausführungen sollte ersichtlich sein, wie wichtig die Metadaten sind, um ein bestimmtes Buch zu finden.
Während Name des Autors und Titel als selbstverständliche Angaben erscheinen mögen, bieten Suchformulare Lesern noch weitere Suchmöglichkeiten und greifen dabei auf weitere Metadaten zurück.
Die praktischen Angaben
Viele Suchformulare bieten außer den klassischen Angaben eine Reihe von Angaben zur Auswahl an, die ich als praktisch bezeichnen möchte. Dies sind u. a.:
- Sprache
- Alter
- Rubrik
- Bereich
Der Sinn der Angaben zu Sprache und Alter liegt auf der Hand. Dreijährige haben im Bereich Lektüre andere Interessen als Dreizehnjährige, von zahlreichen Autoren liegen neben dem Titel in der Originalsprache Übersetzungen vor.
So offensichtlich der Nutzen ist, ein Autor könnte im Stress des Einstellens und Hochladens so trivial erscheinende Informationen überspringen wollen. Alle Metadaten sind wichtig für die Suche durch den Leser, nichts ist trivial. Wer durch das Auslassen von Feldern im Metadatenformular Zeit spart, verliert Geld, weil die Leser das Buch oder E-Book nicht finden können.
Die Suchfelder Rubrik und Bereich sind besonders wichtig. Sie können auch andere Namen erhalten, etwa Format, Kathegorie, Thema, Stichwort, Suchwort.
Unter Rubriken, Format oder Kathegorien kann der Leser eingeben, in welchem Medium er den gesuchten Titel sucht: gedrucktes Buch, E-Book als PDF, EPUB, Kindle, Hörbuch, Hörbuch zum Download etc.
Angaben unter Bereich oder Thema sagen aus, worum es in dem Buch geht, ob es ein belletristisches Buch, eine Anleitung für Handwerker, ein Reiseführer oder ein Gedichtband ist.
Stichwort und Suchwort wiederum beziehen sich sehr eng auf den Inhalt: Hasenhaltung, Rosenzucht, Vampire, Bilanzbuchhaltung.
Ein Autor, der seine Titel selbst bei Online-Buchhändlern einstellt oder auf E-Book-Plattformen hochlädt, entscheidet, welchen Rubriken er den Titel zuordnet und welche Stichwörter er eingibt. Während bei Rubrik wahrscheinlich keine großen Spielräume bestehen, sind die Stichwörter frei wählbar und nur manchmal in der Zahl beschränkt. Hier sollte man vorher recherchieren, welche Stichwörter beliebt sind und von denen passende in die Metadaten aufnehmen.
Welche Erfahrungen haben Sie beim Einstellen Ihrer Titel und dem Hochladen Ihrer E-Books gemacht? Wählen Sie Stichwörter und Themen spontan aus oder informieren Sie sich vorher? Wo informieren Sie sich?
Vielen Dank!