Dies ist der zweite Post über die am 24.05.2012 erschienene weltweit erste Studie zum Self-publishing „Not a Gold Rush“, durchgeführt vom australischen Autorendienstleister Taleist.
Ich finde es wichtig, dass die Ergebnisse der Studie auch im deutschsprachigen Raum wahrgenommen werden. Daher werde ich die sechs Kapitel der Studie in einzelnen Posts näher beleuchten.
Kapitel 1 Kapitel 3 Kapitel 4 Kapitel 5 Kapitel 6
Wer die Studie selbst lesen möchte, kann sie bei amazon.de als Kindle-E-Book erwerben.
Heute geht es um Kapitel 2 von „Not a Gold Rush“, den selbstverlegenden Autor als Verlagshaus. Klingt seltsam, aber die Idee dahinter macht den Ausdruck nachvollziehbar. Dazu gibt es ein Video mit Steve Lewis von Taleist: http://www.youtube.com/embed/XeXvvAjxSQs
Meine Kommentare sind in dunkelbraun geschrieben! Meine Fragen an die Leser sind wie immer violett.
Traditionelle Veröffentlichungen
Anscheinend verdienen Autoren, die schon einmal traditionell, also in einem etablierten Verlag, veröffentlicht haben, mehr als Autoren, die zuvor von traditionellen Verlagen keine Möglichkeit zur Veröffentlichung erhielten.
Dies kann für zuvor von den Verlagen bereits erkannte Qualität, bzw. marktgerechte Texte sprechen. Die Autoren können durch ihre Zusammenarbeit mit den Verlagen jedoch auch Erfahrungen über den Veröffentlichungsprozess gesammelt haben, die sie im Self-publishing erfolgreich anwenden. Auch die Leser könnten bei diesem Phänomen eine Rolle spielen, wenn sie bekannten Namen die Treue halten.
Auch diejenigen Autoren, die vor dem Self-publishing nie versucht haben, ihre Manuskripte einem traditionellen Verlag anzubieten, verdienen eher mehr als der Durchschnitt.
Unter diesen Autoren können durchaus solche sein, die aufgrund der Qualität oder der Vermarktbarkeit ihrer Texte bei traditionellen Verlagen unter Vertrag genommen worden wären.
ABER: 32% der Top-Verdiener im Self-publishing war es zuvor nicht gelungen, einen traditionellen Verlagsvertrag zu ergattern.
Hilfe bei der Veröffentlichung lohnt sich
Wer Bücher im Self-publishing herausgibt, sieht sich mit neuen Aufgaben konfrontiert. Bei einem traditionellen Verlag gibt es Abteilungen für diese Aufgaben. Dem Autor im Self-publishing stehen freiberufliche Lektoren, Konvertierungsdienste, Cover- und Buchdesigner zur Verfügung, wenn er sie nutzen möchte.
Laut der Taleist-Studie zum Selfpublishing formatierten 70% der Autoren ihr zuletzt erschienenes E-Book selbst, bzw. gestalteten das Buchinnere beim Print on Demand selbst. 45% gestalteten das Cover selbst, 41% vergaben das Design an Professionelle. 29% zahlten für das Lektorieren, 23% für das Korrigieren. 69% hatten kostenlose Beta-Leser, 2% bezahlten ihre Beta-Leser. Dabei ist zu beachten, dass unbezahlte Hilfe oft ein Austausch von Leistungen war (Ich lektoriere dein Manuskript, du gestaltest mein Cover).
Die meisten Autoren wollten für ihr nächstes Buch bezahlte Hilfe annehmen. Tatsächlich lässt sich aus den Angaben zum Einkommen ablesen, dass diejenigen, die Hilfe als Service zum Self-publishing kaufen, ein um 13% höheres Einkommen aus ihren Verkäufen haben als der Durchschnitt. (siehe Kapitel 5)
Offenbar ist es ratsam, Expertenhilfe von außen einzukaufen.
Wie sind Ihre Erfahrungen im Self-publishing? Sollten Autoren im Self-publishing den Service von Designern oder Lektoren einkaufen? Sollte dann nicht auch der Schritt unternommen werden, selbst einen Verlag zu gründen?