Update: Seit August 2018 werden CreateSpace-Autoren aufgefordert, ihre Bücher zu KDP-Print zu übertragen.
CreateSpace ist eine Amazon-Tochter. Dort können Printbücher, CDs und Audio- und Video-Downloads hochgeladen und im On-Demand-Verfahren hergestellt werden. Der Service ist auch in Europa leider nur auf Englisch erhältlich, es ist jedoch anzunehmen, dass, ähnlich wie der E-Book-Service KDP, in absehbarer Zeit eine deutsche Version zur Verfügung stehen wird.
Autoren sollten sich dennoch überlegen, ob sie nicht die Vorteile von CreateSpace nutzen wollen. Wie man ein Konto bei CreateSpace einrichtet, habe ich in einem Post beschrieben, wie man einen Text hochlädt, in einem anderen Post. Über die Formatvorlagen von CreateSpace für die Gestaltung des Buchinneren finden Sie hier Informationen.
Für die europäischen Filialen von Amazon, zu denen auch Amazon.de gehört, bietet CreateSpace drei Verkaufskanäle an:
- Verkauf über die europäischen Filialen von Amazon,
- Verkauf über die amerikanische Filiale
- Verkauf über den eStore auf der Webseite des Autors.
Für die USA kann für 25 Dollar eine erweiterte Distribution zu anderen Online-Händlern, stationären Buchhandlungen und Bibliotheken veranlasst werden. Wann dieser Service in Europa zur Verfügung stehen wird, ist unklar, zumal der Protest laut ausfallen dürfte.
Update: CreateSpace bietet jetzt die erweiterte Distribution für Deutschland kostenlos an. Allerdings sollten Sie sich die Vor- und Nachteile gut überlegen. Lesen Sie dazu den Artikel von Matthias Matting.
Amazon hält derzeit in Deutschland 74% des Onlinebuchhandels. Autoren sollten sich vor Augen führen, dass unabhängig produzierte Printbücher nur schwer in die Regale von stationären Buchhandlungen, bzw. auf die Webseiten der übrigen großen Onlinehändler gelangen, bei Amazon jedoch fest gelistet sind und dort jeweils eine eigene Seite haben.
Leser können auch in Deutschland CreateSpace-Bücher im stationären Buchhandel erwerben, wenn die Buchhandlung beim Autor oder Verlag bestellt. Dazu muss der Titel im Verzeichnis lieferbarer Bücher gemeldet sein. Die Buchhandlung nimmt Kontakt mit dem Autor, bzw. dem Verlag auf und bestellt auf Rechnung. Dabei sollte der Buchhandlung ein Rabatt von ca. 35% eingeräumt werden.
Allerdings bestellen Buchhandlungen grundsätzlich ungerne direkt bei kleinen Verlagen, weil die oft nur geringe oder gar keine Rabatte anbieten. Die Leser müssen also hartnäckig auf ihrer Bestellung bestehen, damit die Buchhandlung erfreut von den guten Konditionen beim nächsten Kunden bereitwilliger bestellen.
Ich habe verschiedentlich gelesen, dass Buchhandlungen direkt beim Autor bestellen, wenn ein Buch im VLB felistet ist.
Wegen der paar Euro Gewinn pro Exemplar hätte ich keine Lust, so viel Zeit aufzuwenden für das Einpacken, zur Post bringen etc.
Wenn man Geld verdienen will pro Zeiteinheit, feht das meiner Meinung nach nur, wenn man Arbeit im Vertrieb soweit wie möglich outsourced.
So wie mit Amazon KDP für eBooks.
Ich warte da lieber locker ab, bis Amazon CS als Vetlag in DE auftritt und die Buchhändler dann dort die Printversionen meiner eBooks bestellen können.
Sonst käme ich mit’m Stundenlohn raus, der unter dem meiner Putzfrau läge 😉
Es wäre ja wünschenswert, wenn Amazon CS auch hierzulande als Verlag auftreten würde. Weil Amazon als Feindbild für Buchhandlungen aufgebaut wird, fürchte ich jedoch, dass Buchhandlungen vermeiden würden, bei Amazon zu bestellen.
Es hängt auch von der Marktmacht ab.
Amazon CS ist sehr gut gemacht und wenn drölftausend Indie-Autoren dort publizieren, wird den Buchhandlungen nichts anderes übrig bleiben.
Es gibt zudem genug Leute, die nach wie vor lieber im stationären Buchhandel bestellen, weil sie dann keine Pakete abholen müssen, sie die Atmosphäre schätzen, gerne etwas schmökern vor dem Kauf etc.
Deshalb sollten sie keinen Krieg führen, der sinnlos ist und den sie nicht gewinnen können.
Wichtig:
Sie müssen so viel wie möglich vorrätig haben, d.h. der Trend wird zu größeren Buchhandlungen führen anstatt so Krautern mit 2 Regalen.
Ich find’s gut wie bei Graff, Thalia etc. eine große Auswahl zu haben zum Mitnehmen.
Fachliteratur bestelle ich eh online.
Ich denke auch, dass in einigen Jahren die Buchhändler ein Arrangement mit Amazon finden werden. Kleine Buchhandlungen müssen dann, viel mehr als heute, ein sehr nichenspezifisches Angebot haben, um gegen die Ketten bestehen zu können. Reine Fachbuchverlage agieren jetzt schon sehr viel stärker online.