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„Das Rosettenmotiv“ – ein Buch von damals erwacht heute (Teil 1)

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ganzseitige Abbildung des Kopfes der Nofretete nach Seite 12 in „Das Rosettenmotiv“

Ende August erschien im Wieken-Verlag ein E-Book mit dem Titel Lebensproblem Sehnsucht. Goethe’s Faust als Versuch zur Lösung. Dieses E-Book ist eine Neuauflage des ersten Buches von Georg Streng. Ursprünglich wurde es 1916 vom Münchener Verlag Müller und Fröhlich herausgebracht. Im Dezember erscheint Georg Strengs zweites Buch Das Rosettenmotiv in der Kunst- und Kulturgeschichte. Auch dieses Buch wurde 1918 bei Müller und Fröhlich veröffentlicht.

Bei der Neuveröffentlichung alter Bücher stehen wir vor einigen praktischen Problemen. Der Text liegt beispielsweise nicht in digitaler Form vor. Wenn wir das Buch nicht neu in Bleilettern setzen wollen, müssen wir es digitalisieren. Nur dann kann es heute gedruckt oder in ein E-Book umgewandelt werden. Doch wie kommen Text und Abbildungen vom Papier in den Computer? Dieser zweiteilige Artikel erklärt, wie wir vorgegangen sind, um Das Rosettenmotiv heutigen Lesern zugänglich zu machen.

Gedruckte Schrift in Nullen und Einsen verwandeln

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Abbildungen auf der Seite 13 und der Seite davor. Die gelbe Seite ist die Rückseite der Seite mit dem Nofretete-Kopf zu Beginn dieses Artikels.

Das 1918 gedruckte Buch liegt mit Spuren der Nutzung und der Alterung vor. Vergilbte Seiten, Dunkle Ränder und Stockflecken erschweren das Lesen. Das Buch wurde in Frakturschrift gesetzt, lateinische Buchstaben erscheinen nur in lateinischen Zitaten oder bei lateinischen Quellen. Alle Abbildungen sind schwarzweiß. Fotos weisen zum Teil sehr geringe Kontraste auf.

Um den Text zu digitalisieren, scannen wir die Buchseiten, so dass sie als Bilder vorliegen. Allerdings werden damit auch Ränder, Flecken und eingeklemmte Insekten als Formen und Flecken übertragen. Unsere Aufgabe besteht nun darin, den Text, bzw. die Abbildungen zu reinigen.

Mit einem Bildbearbeitungsprogramm werden Kontraste und Helligkeit erhöht. Flecken und Ränder verschwinden oft schon durch diese Behandlung. Größere Schatten und Flecken müssen einzeln entfernt werden.

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Beispiel für verschmutzte Lettern

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Beispiel für verschmutzte Lettern: die Wortzwischenräume wurden gedruckt

Nach dieser Behandlung zeigte sich beim Rosettenmotiv ein Problem, das sich durch das gesamte Buch zog und im Anhang besonders auffällig war: Viele Buchstaben waren bereits bei der Herstellung des Buches verschmutzt. So sind die Abstände zwischen den Buchstaben und auch zwischen den Wörtern „gedruckt“ worden. Eine Texterkennungssoftware wäre schon mit dem Erkennen der Frakturbuchstaben gefordert, die Flecken innerhalb der Wörter würden die Schwierigkeiten erhöhen. Wenn wir eine Texterkennungssoftware einsetzen wollten, müssten wir jedes Wort einzeln reinigen und anschließen den Text sorgfältig auf Übertragungsfehler durchsuchen. Wir entscheiden uns, wie bereits in Lebensproblem Sehnsucht, für eine andere Lösung: Die Seiten des Papierbuches sollen als „Bildband“ erscheinen.

Vor- und Nachteile der Bildbandlösung

Wir sind uns bewusst, dass wir mit der Bildbandlösung gegen Erwartungen einiger E-Book-Leser verstoßen.

Nachteile:

  • Der Text ist nicht durchsuchbar.
  • Die Darstellung der Bild-Tafeln variiert bei den unterschiedlichen Lesegeräten.
  • Die Bildqualität variiert bei den unterschiedlichen Lesegeräten.
  • Bilder passen sich nur sehr bedingt den Lesegeräten an.

Vorteile:

  • Der Geist und auch der Charme der Originalausgabe bleiben erhalten.
  • Über das Inhaltsverzeichnis und die eingefügten Links, auch zu Quellen außerhalb des Buches, ist der Text durchsuchbar.
  • Die Methode spart Zeit und verringert die Produktionskosten.

Lesen Sie weiter am 02. November 2014.

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