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Mein Buch macht mir keinen Spaß mehr

Spaß

Es fühlt sich an wie eine Schreibblockade, aber es ist etwas anderes. Sie wissen, was Sie schreiben wollen. Sie haben auch schon angefangen zu schreiben, bis zur Mitte, manchmal fast bis zum Ende. Und dann ist Ihnen die Lust an diesem Buch abhandengekommen. Sie haben sich entliebt, dramatisch ausgedrückt. Das Buch macht Ihnen keinen Spaß mehr. Wie können Sie diesen Punkt überwinden?

Kein Spaß mehr – Die Ursachen für das Tief

Die meisten Autorinnen und Autoren kommen im Laufe ihrer Karriere an diesen Punkt. Für einige ist es ein wiederkehrendes Ereignis, andere sind von dem Phänomen überrascht. Sie waren Feuer und Flamme für Ihr neues Schreibprojekt. Sie haben mit glühender Feder oder Tastatur geschrieben … und dann widerstrebte es Ihnen, sich weiter mit dem Text zu beschäftigen.

Der Spaß geht oft verloren, wenn die interessante Arbeit getan ist und bis zu den nächsten spannenden Stellen noch Seiten gefüllt werden müssen. Das dritte Viertel eines Manuskripts scheint besonders anfällig zu sein, aber zu jedem Zeitpunkt kann der Widerwille einsetzen.

In dieser Phase können mehrere Faktoren die Lust am Schreiben dämpfen:

  • Vielleicht haben Sie bereits neue Ideen für andere Projekte. Diese erscheinen Ihnen spannender, denn unentdecktes Land übt immer die größere Faszination aus.
  • Sie haben ein Problem in der Handlung entdeckt und können sich nicht aufraffen, es zu lösen. Dieses Problem lässt Zweifel am Projekt aufkommen. Die Zweifel bremsen noch mehr.
  • In Ihrem Leben ist so viel los, Positives wie Negatives, dass Sie den Kontakt zu Ihrem Text verloren haben.

Es klingt so leidenschaftslos zu sagen, dass Sie einfach weiterschreiben sollten. Aber Leidenschaft können wir nur eine begrenzte Zeit durchhalten. Der Rest ist Gewöhnung.

Keine Lust mehr – Zurückfinden zum alten Feuer

Gewöhnung ist eine nicht zu unterschätzende Stütze, wenn der Elan zum Schreiben verloren gegangen ist. Daneben gibt es aber andere Möglichkeiten, das Buch nicht nur zu einem guten Ende zu schreiben, sondern auch den Spaß wiederzufinden.

Spukt Ihnen das neue Projekt durch den Kopf? Gönnen Sie sich ein paar Stunden mit dem neuen Projekt. Schreiben Sie Ideen auf, aber formulieren Sie sie nicht aus. Geben Sie sich das Versprechen, dass Sie wieder an dem neuen Projekt arbeiten dürfen – aber erst, wenn das alte abgeschlossen ist.

Ein Problem in der Handlung kann die Freude am Schreiben dämpfen. Nehmen Sie sich Zeit, dass bisher Geschriebene zu lesen. Vielleicht ist das Problem kleiner als Sie dachten. Im Zweifel markieren Sie nur die problematischen Stellen und schreiben weiter. Ein erster Entwurf darf Fehler haben. Später haben Sie Gelegenheit, den vollständigen Text zu überarbeiten.

Zweifel und innere Distanz können Sie überwinden, indem Sie jede Schreibsitzung damit beginnen, dass Sie das Geschriebene der letzten Sitzung lesen. So finden Sie wieder in den Text und können leichter an die Handlung, aber auch an die Emotionen anknüpfen.

Überlegen Sie auch, ob Sie in den für Sie richtigen Zeitblöcken arbeiten. Versuchen Sie, öfter, dafür aber kürzer zu schreiben. Warten Sie niemals auf den perfekten Moment, mit dem Schreiben zu beginnen. Er wird nicht eintreten. Nutzen Sie die Zeit, die Sie haben, unter den Bedingungen, die gerade herrschen. Schreiben ist eben Gewöhnung.

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