Dies ist der vierte Post über die am 24.05.2012 erschienene weltweit erste Studie zum Self-publishing „Not a Gold Rush“, durchgeführt vom australischen Autorendienstleister Taleist.
Ich finde es wichtig, dass die Ergebnisse der Studie auch im deutschsprachigen Raum wahrgenommen werden. Daher werde ich die sechs Kapitel der Studie in einzelnen Posts näher beleuchten.
Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 5 Kapitel 6
Wer die Studie selbst lesen möchte, kann sie bei amazon.de als Kindle-E-Book erwerben.
Wer bei einem traditionellen Verlag verlegt wird, hat relativ wenig mit dem Marketing seines Buches zu tun. Im Self-publishing ist der Autor auch dafür verantwortlich. Kapitel 4 von „Not a Gold Rush“ heißt daher schlicht Marketing. Dazu gibt es ein Video mit Steve Lewis von Taleist: http://www.youtube.com/embed/D9tXL5_WB7E
Meine Kommentare sind in dunkelbraun geschrieben! Meine Fragen an die Leser sind wie immer violett.
Marketing und Einkommen
Kurz vor der Erhebung der Daten zur Studie zum Self-publishing lag die Vorweihnachtszeit, in der besonders viel gekauft wird. 31,4% der befragten Autoren wandten im besagten Zeitraum wenig Zeit für Marketing auf, 25% teilten sich die Zeit gleichmäßig auf, 6% konzentrierten sich auf das Marketing.
Diejenigen, die mehr Zeit mit Schreiben verbrachten, verdienten in diesem Zeitraum mehr.
Die Autoren von Taleist Steve Lewis und Andy Cornford geben die Frage nach der Ursache für dieses Ergebnis an die Gemeinde der Autoren im Self-publishing zurück.
Preise
Über Preise wird unter denjenigen, die im Self-publishing veröffentlichen, viel diskutiert. Aber 42% haben nie die Preise für ihre Bücher verändert, während 6% ihre Preise oft verändern. Der Auslöser für Preisregulierungen ist oft eine Änderung der Verkaufszahlen.
55% der Autoren bieten ihre Bücher nicht kostenlos an, 33% tun dies für kurze Zeit, um die Leserschaft zu vergrößern und 10% bieten die Bücher für längere Zeit kostenlos an. Weniger Frauen als Männer geben Bücher kostenlos her.
Rezensionen
85% der Autoren gaben Bücher kostenlos an Rezensenten ab.
Es scheint ein Zusammenhang zu bestehen zwischen der Anzahl der Rezensionen und dem kommerziellen Erfolg.
Andere Formen des Marketing
85% der befragten Autoren besitzen einen Blog, davon wenden 30% mindestens die Hälfte ihrer Marketing-Zeit für das Bloggen auf.
84% der Autoren haben ein Konto bei Twitter, aber 50% verbringen weniger als ein Drittel ihrer Marketing-Zeit bei Twitter.
30,4% sind bei Google+.
Blogging, Twitter und Facebook werden von Autoren im Self-publishing als effektive Werkzeuge im Marketing angesehen, E-Mails, google+ und Vorträge gelten als weniger effektiv.
Das KDP Select-Programm, bei dem Autoren Bücher für einen begrenzten Zeitraum kostenlos verleihen und dafür Entgelt erhalten, war zum Zeitpunkt der Befragung im Februar 2012 noch relativ neu, aber es war sehr bekannt.
Steve Lewis und Andy Cornford fassen ihre Erkenntnisse zum Marketing scherzhaft zusammen: Buchmarketing hänge zu sehr von Zufall und Planetenkonstellationen ab, um eine Wissenschaft zu sein.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Marketing gemacht? Wie erklären Sie sich, dass Autoren, die mehr Zeit mit Schreiben verbrachten, mehr Bücher verkauften als diejenigen, die sich auf das Marketing konzentrierten? Glauben Sie, dass es „Patentrezepte“ gibt?