Ich habe die besten Ideen bei langweiligen Tätigkeiten: Abwaschen, Staubsaugen, Kartoffeln schälen. Die Hände sind beschäftigt, die Augen haben wenig zu tun, die Gedanken wandern, sammeln, setzen zusammen.
Ideen kommen und gehen. Nur wenige sind so hartnäckig, dass sie sich mehrmals melden. Zur Belohnung schreibe ich sie in mein kleines Notizbuch.
Mein aktuelles Notizbuch ist schwarz. Schwarz geht immer, ist unauffällig und oft auch mit flexiblem Umschlag.
Wer schreibt, sollte immer ein Notizbuch griffbereit haben, denn die guten Ideen vom Kartoffelschälen haben sich in Nichts aufgelöst, bis das Essen auf dem Tisch steht. Daher sollte ein Notizbuch auch wasserfest sein, damit man noch mit Schälmesser zwischen den Fingern schreiben kann.
Und genau bei den kartoffelwassernassen Fingern liegt die Antwort auf die Frage, ob es ein Smartphone nicht auch tut. Stärkeflecken auf dem Display hält ein Smartphone aus, den Kartoffelsaft auf die Dauer und die Menge nicht. Ein Notizbuch leidet zwar auch darunter, trocknet aber und ist dann wieder funktionsfähig. Beim Smartphone bezweifle ich das.
Das Notizbuch sammelt für uns Schreibideen und Konzepte für längere Texte. Wir können darin malen, etwa den Lageplan des Schatzes oder das Straßennetz der Stadt der Zukunft. Wir können Stammbäume festhalten und korrigieren.
Von daher ist das kleine schwarze Notizbuch der beste Freund der Autoren.